zurück Home Fragetechniken
allgemeines Nach H van Rinsum 1996
Geschlossene Fragen Geschlossene Fragen können nur mit Ja oder Nein oder einer kurzen Information beantwortet werden. Beispiel: „Seit wann haben Sie diese Migräneanfälle?" Diese Frageform zielt darauf ab, schnell bestimmte Informationen zu erhalten. Allerdings ist sie wenig geeignet, einen Kontakt zwischen Arzt und Patient herzustellen und sollte deshalb als Gesprächseröffnung vermieden werden.
Offene Fragen Offene Fragen geben dem Patienten die Möglichkeit, mit eigenen Worten sein Problem zu schildern. Beispiel: „Können Sie mir Ihre Beschwerden schildern?" Diese Frageform ermutigt den Patienten, sein Problem zu schildern, und ist als Gesprächseröffnung gut geeignet. Allerdings kann sie auch dazu führen, den Patienten zu unangemessener Ausführlichkeit zu verleiten.
Sondierungsfragen Sondierungsfragen dienen dazu, genauere Informationen zu einem bestimmten Punkt zu erhalten. Beispiel: „Und wie fühlen Sie sich nach dem Abendessen?" Diese Frageform gibt dem Arzt die Möglichkeit, einem möglichen Abschweifen des Patienten vom Thema zu begegnen. Allerdings besteht die Gefahr, daß der Patient Tatsachen verschweigt, die er für unwichtig hält.
Katalogfragen Mit der Katalogfrage gibt der Arzt die Möglichkeit alternativer Antworten vor. Beispiel: „Sind die Schmerzen drückend, stechend, bohrend oder eher krampfartig?" Diese Frageform hilft dem Patienten, seine Beschwerden differenzierter zu überdenken, ohne auf seinen Wortschatz angewiesen zu sein. Allerdings bietet sie auch nur eine begrenzte Anzahl an Antworten, so daß eine wichtige Alternative übersehen werden kann.
Konfrontationsfragen Konfrontierende Fragen sollen dazu führen, daß sich der Patient mit seinem eigenen Verhalten auseinandersetzt. Beispiel: „Glauben Sie, daß die Behandlung erfolgreich sein kann, wenn Sie so häufig Ihre Medikamente nicht einnehmen?" Diese Frageform kann den Patienten auf Widersprüche hinweisen und damit zur Problemlösung beitragen. Allerdings besteht die Gefahr, daß der Patient sie als Kritik an seiner Person mißversteht und eine blockierende Haltung einnimmt.
Reflexionsfragen Reflexive Fragen wiederholen einen Teil dessen, was der Patient soeben gesagt hat. Beispiel: „Sie trinken also mehr, seitdem Sie Ihren Job gewechselt haben?" Diese Frageform soll den Patienten anregen, seine Ausführungen noch einmal zu überdenken. Gleichzeitig vermittelt sie ihm das Gefühl, daß der Arzt aufmerksam zuhört. Allerdings könnte sie beim Patienten auch das Gefühl auslösen, der Arzt habe selbst keine weiterhelfenden Hinweise.
Dichotome Fragen Dichotome Fragen bieten dem Patienten zwei alternative Antwortmöglichkeiten. Beispiel: „Soll ich Sie krankschreiben oder fühlen Sie sich in der Lage zu arbeiten?" Diese Frageform hat den Vorteil, daß der Patient nicht einfach mit Ja oder Nein antworten kann. Er muß sich mit der Antwort auseinandersetzen. Nachteil ist, daß durch doppelte Verneinungen leicht Mißverständnisse entstehen können.
Quellen

Teil von

Allgemeinmedizin Medizin

Impressum                               Zuletzt geändert am 03.12.2015 21:06