zurück Verätzung des Auges
allgemeines
Epidemiologie 7,7-18% aller Augenverletzungen. Unfallort: Labor, Haushalt (Reinigungsmittel), KFZ (Batteriesäure). 56% der Verletzten trugen keine Schutzbrille.
Ätzmittel
  • Säuren
  • Laugen
  • Lösungsmittel
  • Oxidationsmittel: Wasserstoffperoxid
  • Reduktionsmittel: Rostentferner
  • Komplexbildner
  • Durchblutungsfördernde Stoffe (Capsaicin im Pfefferspray)
Laugen Laugen dringen tiefer ein als Säuren Laugen reagieren mit Fett zu einer Seife. Es bildet sich eine Kolliquationsnekrose Symptome
  • Hornhauttrübung
  • Endothelschädigung
  • Thrombose, Ischämie
  • bei pH-Wert > 11,5 irreversible Gewebeschädigung
  • pH-Wert des Kammerwassers steigt
  • Schädigung von Iris, Linse und Ziliarkörper
Säuren Säuren denaturieren Proteine (Koagulationsnekrose). Dadurch dringen die Säuren langsamer und nicht so tief in das Gewebe ein.
Schwefelsäure Konzentrierte Schwefelsäure entzieht der Haut Wasser und entwickelt dabei Hitze.
Flusssäure bildet eine Kolliquationsnekrose und dringt deshalb sehr tief ein.
Capsaicin Alkaloid aus Paprikaarten Bestandteil von Pfeffersprays. Gefühl des “Brennens” (thermische Täuschung). Hält lange an. mit Wasser oder Salzlösungen schlecht zu entfernen.
Anästhesie Vor jeder Augenspülung muss unbedingt eine Lokalanästhesie erfolgen. Erst so wird eine Spülung ermöglicht. Das Lokalanästhetikum wird auf das geschlossene Auge geträufelt. Sie unterkriecht das Lid und führt rasch zu einer Schmerzfreiheit. Z.B. auch Lidocaininjektionslösung
Spülung
  • Pufferlösungen (Isogutt ®)
  • Isotone Lösungen ohne Puffereffekt (Isogutt akut ®)
  • polyvalente Lösungen (Previn ®), auch für Pfefferspray geeignet
Quellen

Impressum                         Zuletzt geändert am 14.02.2015 22:06