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allgemeines Menschen haben rund 350 Geruchsrezeptoren.
Die Riechschleimhaut des Menschen hat eine Fläche von ca. 10 cm2, eines Schäferhundes ca. 150 cm2
Basisgerüche
  • süß
  • minzig
  • wohlriechend
  • holzig-harzig
  • Popcorn
  • Zitrone
  • chemisch
  • faulig
  • beißend
Riechrezeptoren Riechrezeptoren kommen auch auf Spermien, in der Prostata, dem Darm und der Niere vor. In Keratinozyten der Haut wurde der Duftrezeptor OR2AT4 nachgewiesen. Er wird durch Sandelholzduft (Sandalore) aktiviert(2).
Funktion der Riechrezeptoren Signaltransduktion Geruchsrezeptor
Bildquelle: Rob87 / CC BY-SA (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)
1. der Geruchsstoff (grün) reagiert mit dem Rezeptor
2. der Rezeptor aktiviert das G-Protein (gelb)
3. das G-Protein  aktiviert die Adenylylzyklase (rot)
4. die Adenylylzyklase wandelt ATP in zyklisches AMP um
5. das zyklische AMP öffnet einen Ionenkanal der Natrium und Calciumsionen ins Zellinnere schleust
6. die Calciumsionen öffnen einen Ionenkanal der Chlorionen aus der Zelle herausschleust
7. durch die Ionenbewegungen wird die Zellmembran depolarisiert
8. das Signal wird von den Riechzellen zum Gehirn weitergeleitet
Bulbus olfactorius Riechkolben. Teil des Gehirns für olfaktorische Reize. Beim Menschen bereits bei der Geburt vollständig vorhanden. Olfactory bulb 2 diagram
Bildquelle: Servier Medical Art by Servierhttps://smart.servier.com/ / CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)
Riechstörungen, Dysosmie (1)
  Bezeichnung
Quantitativ Hyperosmie Überempfindlichkeit
Normosmie normale Empfindlichkeit
Hyposmie verminderte Empfindlichkeit
Anosmie vollständiger Verlust des Riechvermögens
Qualitativ Parosmie veränderte Wahrnehmung von Gerüchen in Gegenwart einer Reizquelle
Phantosmie Wahrnehmung von Gerüchen in Abwesenheit einer Reizquelle
Anosmie Fehlen der Geruchswahrnehmung Umfang der Anosmie
  • totale Anosmie: völliges Fehlen
  • selektive Anosmie: Fehlen bestimmter Geruchseindrücke
Lokalisation
  • zentrale Anosmie: Schädigung z.B. des Bulbus olfactorius
  • periphere Anosmie: Schädigung des Riechepithels
  • gustatorische Anosmie: durch Verlegung der Riechspalte
Ursachen
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Infektion: Virus, chronische Sinusitis
  • Vergiftung: Rauchgas
  • Verlegung der Riechspalte: Polyposis nasi
  • Medikamente: Interferon, Antibiotika
  • Parkinson
  • Alzheimer
  • Tumoren
  • Depression
  • genetisch: Olfaktogenitales Syndrom
Geruchsstoffe Atranol, Chloratranol: kann Allergien hervorrufen Lyral: kann Allergien hervorrufen Lilial, Butylphenyl Methylpropional, 3-(4-tert-Butylphenyl)-2-methylpropanal: synthetischer Geruchsstoff, riecht nach Maiglöckchen, kann Allergie auslösen
Quellen 1.) Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie:
Riechstörungen: Leitlinie zur Epidemiologie, Pathophysiologie, Klassifikation, Diagnose und Therapie.
www.awmf.org/ uploads/tx_szleitlinien/017–050_S2_Riechstoerungen_mit_Algorithmus_05–2007_05–2011_01.pdf (2012).

2.) Busse D, et al.:
A synthetic sandalwood odorant induces wound-healing processes in human keratinocytes via the olfactory receptor OR2AT4.
J Invest Dermatol. 2014;134:2823-2832
doi: 10.1038/jid.2014.273

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