zurück Home Meniskus 41-jährige schlanke Frau. Das MRT zeigt die Meniski als schwarze Keile lateral im Gelenkspalt.
allgemeines Meniskus lateralis s. fibularis Meniskus medialis s. tibialis
Diagnostik Steinmannzeichen
Steinmann I
Die Schmerzangabe am inneren Gelenkspalt bei plötzlicher Außenrotation des Unterschenkels in verschiedenen Beugestellungen spricht für einen Innenmeniscusschaden, Schmerzangabe am äußeren Gelenkspalt für einen Außenmeniscusschaden.
Steinmannzeichen II
Steinmann II
Bei zunehmender Kniebeugung wandert der druckschmerzhafte Punkt in Höhe des Kniegelenksspaltes in Richtung Kniekehle.
Payer'sches Zeichen
Peyer Zeichen
Hierbei ergeben sich Schmerzen am Kniegelenksspalt beim „Schneidersitz", wobei man federnd das Kniegelenk in Bodenrichtung drückt, wenn eine Läsion am medialen Meniscus besteht.
Überstreckschmerz Er tritt beim Versuch auf, das verletzte Gelenk ruckartig zu überstrecken und ist besonders leicht bei bestehender Streckhemmung auszulösen.
Streckhemmung Eine Beuge- oder Streckhemmung spricht für Meniscusluxation.
Böhlersches Zeichen
Böhlersches Zeichen
 
Meniskus lateralis mehr kreisförmig an der Eminentia intercondylaris befestigt peripher mit der Kapsel verwachsen.
Meniskus medialis halbmondförmig vorn am Condylus medialis befestigt hinten in der Fossa intercondylaris tibiae befestigt peripher mit der Kapsel und dem inneren Seitenband verwachsen
Meniskusriss Mechanismus
Verletzungsmechanismus
Oberschenkelrotation über dem fixierten Unterschenkel bei gebeugtem Knie MRT: Einriss des Innenmeniskus
Epidemiologie >50 Jahre: 35% Schäden am Meniskus
>2/3 asymptomatisch.
Einteilung
Art der Meniskusverletzung
  • Längsriß (Korbhenkelriß)
  • zungenförmiger Einriß
  • Abriß von Vorder- oder Hinterhorn
  • Querriß Luxation des abgerissenen Teiles in das Gelenk
Symptome
  • Druck- oder Funktionsschmerz am entsprechenden Kniegelenkspalt
  • evtl. tastbare Vorwölbung
  • schmerzhafte Streckhemmung (bei Meniskuseinklemmung)
  • Überstreckschmerz
  • Beugebehinderung (Hinterhorn)
  • »Meniskusschrei« (OUDARD-JEAN; tast- u. fühlbares, oszillographisch objektivierbares Schnappgeräusch bei Funktionsprüfung)
  • Meniskuszeichen nach BÖHLER
  • Meniskuszeichen nach RAGARD
  • Meniskuszeichen nach MCMURRAY
  • Meniskuszeichen nach MERKE
  • Meniskuszeichen nach PAYR
  • Meniskuszeichen nach TURNER
  • Meniskuszeichen nach STEINMANN
  • Meniskuszeichen nach CAKLIN
  • Meniskuszeichen nach röntg CARMAN
MRT 51-jährige adipöse Frau mit chronischen Schmerzen im linken Knie. Innen ist der Gelenkknorpel aufgebraucht (Knorpelläsion Grad IV). Der beschädigte Innenmeniskus ist aus dem Gelenkspalt nach außen verlagert.
58-jährige adipöse Frau mit Schädigung des Innenmeniskus. MRT: pd Tse FS
Meniskuszyste schleimig-zystischer Erweichungsherd (Myxofibrom? Entwicklungsstörung?) in oder – gestielt – neben einem Kniegelenkmeniskus.
WOMAC-Score Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index Skala 0–100 je höher der Wert, desto stärker die Symptome
Quelle 1.) Zippel:
Meniscusverletzungen und Meniscusschäden.
Barth Verlag, Leipzig 1973

Teil von

Knie Bein BeinBewegungsapparat

Impressum                           Zuletzt geändert am 25.07.2022 21:49

Bei einer partiellen Menisektomie bleiben im Gegensatz zur totalen und subtotalen Variante der Operation mindestens 50 % der Meniskussubstanz sowie die zirkuläre Fassung erhalten. Die bisherigen Daten sprechen kaum für eine Überlegenheit des operativen Vorgehens gegenüber konservativen Maßnahme. In einer randomisierten, kontrollierten Studie aus Norwegen wurden 140 Patienten mittleren Alters (Durchschnitt: 49,5 Jahre) entweder der arthroskopischen partiellen Menisektomie oder einer 12-wöchigen Physiotherapie mit Bewegungsübungen unter Anleitung von erfahrenen Physiotherapeuten unterzogen. Bei der ersten Kontrolle nach 3 Monaten zeigten die physiotherapeutisch betreuten Patienten eine deutlich ausgeprägtere Zunahme ihrer Muskelkraft in allen getesteten Parametern. Nach 2 Jahren wurde mit dem KOOS-Score (Knee injury and Osteoarthritis Outcome Score) der primäre Endpunkt bewertet. Der Score beurteilt Schmerzlevel, andere Beschwerden, Funktion des Knies bei Sport und in der Freizeit und Knie-abhängige Lebensqualität (0–100; schlechteste–bestmögliche). Die Verbesserung dieses Parameters war in beiden Gruppen annähernd gleich: 80 % unter Physiotherapie und 81 % nach Operation verzeichneten eine Zunahme des Scores um 10,1 Punkte. 19 % der Patienten in der konservativ behandelten Gruppe vollzogen binnen zwei Jahren ein „cross-over“ und ließen sich operieren – ohne zusätzlichen Nutzen. Fazit: „Die Studie zeigt, dass eine zurückhaltende Indikation operativer Eingriffe bei degenerativen Meniskusrissen angebracht ist“, resümiert Prof. Dr. med.Peer Eysel, Leiter der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Universität zu Köln. „Die Studie ist wissenschaftlich-qualitativ hochwertig und eine der wenigen kontrollierten, randomisierten Studien zum Vergleich der operativen und konservativen Therapie von Meniskusrissen. Die Ergebnisse bestätigen die Vermutung, dass die Operation mit partieller Meniskektomie bei degenerativen Meniskusrissen einer konservativen Therapie nicht unterlegen ist. Hiervon sind abzugrenzen die akut-traumatischen Meniskusverletzungen und degenerative Veränderungen mit akuten Einklemmungen zum Beispiel, die gegebenenfalls einer Operation bedürfen.“ Dr. med. Ronald D. Gerste Kise NJ, et al.: Exercise therapy versus arthroscopic partial meniscectomy for degenerative meniscal tear in middle aged patients: randomised controlled trial with two yearfollow-up. BMJ 2016;354: i3740.