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allgemeines Erhöhte Knochenbrüchigkeit, Skelettfehlbildungen.
Kollagen
Kollagen Typ I wichtiger Bestandteil der Extrazellulärmatrix Enthalten in:
  • Knochen
  • Faserknorpel
  • Sehnen
  • Bänder
  • Faszien
  • Dermis
  • Sklera
  • Kornea
  • Dentin
Struktur Peptidketten bilden eine Tripelhelix Sie lagern sich im Extrazellulärraum parallel aneinander Sie werden durch kovalente Bindungen quervernetzt. Sie sind sehr zugfest. Bilden meist recht dicke Fibrillen mit typischer Querstreifung.
Gene Mutation der Gene COL1A1 und/oder COL1A2. Alpha-1-Typ-I-Kollagen (COL1A1): Wird auf Chromosom 17 an Genlokus 50.18-50.2 kodiert.
Alpha-2-Typ-I-Kollagen (COL1A2): Wird auf Chromosom 7 an Genlokus 94.39-94.43 kodiert
Folge Kollagensynthese vermindert oder Synthese von fehlerhaftem Kollagen
Genetik Häufig Mutation des SERPINF1 - Gens. Dieses kodiert das Protein PEDF (Pigmentepithel-derived factor), welches die Gefäßneubildung beeinflußt (2).
Epidemiologie Praevalenz: 1 / 10.000 – 15.000. BRD 4.000 – 5.000 erkrankte.
erweiterten Silence-Klassifikation
Typ I Hoeve-Syndrom, Morbus Lobstein Autosomal-dominante Vererbung, leichter Verlauf mit Symptomen überwiegend außerhalb des Skelettsystems. Blaue Skleren.
Typ II Morbus Vrolik Sehr schwerer Verlauf, durch vielfache Knochenbrüche sind die Knochen bereits bei der Geburt verformt und verkürzt, was zu einem Minderwuchs führt. Der Krankheitsverlauf ist letztendlich letal. Auch hier sind die Skleren der Patienten blau.
Typ III - Vor allem autosomal-rezessiv vererbt. Schwerer Verlauf mit dünnen, gebogenen Knochen und Minderwuchs.
Typ IV - Autosomal-dominante Vererbung; variabler Verlauf.
Typ V - milder bis schwerer Verlauf, hyperplastischer Kallus
Skelet-Symptome
  • Multiple Frakturen
  • Deformierung der Schädelkalotte
  • Platyspondylie (flache Wirbelkörper)
  • Verzögerung der Ossifikation
  • Kleinwuchs
  • Skoliose
  • Kyphose
weitere Symptome
  • Blaue Skleren
  • Schallleitungsschwerhörigkeit
  • Störung der Zahnbildung
  • Überstreckbarkeit der Gelenke
  • Neigung zu Hämatomen
  • Aortendilatation, Aorteninsuffizienz
  • Subdurales Hämatom
  • schwache Muskulatur
  • übermäßiges Schwitzen
  • Leistenbrüche
  • Myopie
Therapie

Calcitonin, Calciferol, Fluor, Bisphosphonate

Quelle 1.) Becker J, et al.:
Exome Sequencing Identifies Truncating Mutations in Human SERPINF1 in Autosomal-Recessive Osteogenesis Imperfecta.
Amer J Human Genet (epub befor publish) 2011
Universität Köln

Impressum                         Zuletzt geändert am 1.3.2020 13:53