zurück Home Kreuzschmerzen
allgemeines Häufigstes Symptom mit unterschiedlichen Ursachen
Auslöser Traumata, Überlastung
Red Flags
  • Cauda-Equina-Syndrom: Reithosenanästhesie mit oder ohne Blasen- und Mastdarmstörung
  • Schmerzen im Bereich mehrerer Nervenwurzeln
  • Ausgeprägte neurologische Ausfälle:
  • Reflexauffälligkeiten
  • motorische und sensible Ausfälle im Bereich eines Dermatoms
  • Trotz konservativer Therapie stärkere, nicht bewegungsabhängige Schmerzen oder längere Persistenz der Beschwerden
  • Malignom
  • Immunsuppression
  • Alter <20 Jahre oder >50 Jahre
  • Schlechter Allgemeinzustand
  • Fieber: Infektion, z.B. auch Tuberkulose, Abszess
  • Fraktur? Unfall in der Vorgeschichte
  • Intravenöser Drogenabusus
  • HIV-Infektion
  • Systemische Steroideinnahme
  • Osteoporose: WS-Sinterungsfraktur
  • entzündlich rheumatische Erkrankungen.
Reflexbogen Schmerzimpulse, die über das WideDynamicRange-Neuron (WDR) geleitet werden, führen zu Muskelverspannung. Die Muskelverspannung löst nozizeptiven Schmerz aus. Nozirezeptive Schmerzen werden an den Zwischenwirbelgelenken, dem Periost, an Sehnen und Bändern ausgelöst.
Bandscheiben Bandscheibe haben keine nervale Versorgung. Bei degenerativen Veränderungen können mit der Einsprossung eines Gefäßnervenbündels Schmerzen auftreten.
Medikamente NSAR, COX-2-Hemmer, Kortikoide neuropathischen Schmerzen: trizyklische Antidepressiva z.B. Amitryptilin, Antikonvulsiva z.B. Pregabalin, Gabapentin Muskelrelaxantien: Tolperison, Flupirtin, Methocarbamol
Tolperison mit Lidocain verwandt, keine antiarrhythmogenen Eigenschaften. Blockade der Natriumkanäle der Nervenmembran -> Abnahme der axonalen Erregbarkeit. Hemmung der polysynaptischen Leitung führt zu einer Dämpfung der polysynaptischen Reflexe im Spinalbereich
Flupirtin SNEPCO (Selective Neuronal Potassium Channel Opener): öffnet selektiv spannungsunabhängige Kalium-Kanäle und verschiebt so das Membranpotenzial in Richtung Hyperpolarisation. Die spontane Entladungstätigkeit der Nervenzelle nimmt ab. Gleichzeitig öffnen sich weniger spannungsgesteuerte Calcium-Kanäle. Die Nervenzelle leitet weniger Information an schmerzverarbeitende Strukturen weiter, was zu einer Schmerzlinderung führt. Flupirtin wirkt muskelrelaxierend, neuroprotektiv und analgetisch. Lebertoxisch.
Methocarbamol zentral wirkendes Muskelrelaxans. Aktiviert Glycin-gesteuerte Hemmvorgänge im Rückenmark. Reguliert die Aktivität von Projektionsneuronen, z.B. WDR-Neuronen im Hinterhorn des Rückenmarks.

Teil von

Wirbelsäule Bewegungsapparat
Quelle 1.) Chenot JF, Greitemann B, Kladny B, Petzke F, Pfingsten M, Schorr SG:
Clinical practice guideline: Non-specific low back pain.
Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 883–90.
DOI: 10.3238/arztebl.2017.0883

blauer Punkt

Impressum                           Zuletzt geändert am 01.07.2024 11:16