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Ventrikel Die Hirnkammern bilden den inneren Liquorraum. Sie stellen ein erweitertes Neuralrohr dar und sind die Fortsetzung des Canalis centralis des Rückenmarks.
Labor Differenzialzellbild, Albumin, Immunglobuline DD Liquorrhoe Froin - Syndrom
Liquorsyndrome
Akutes bakterielles Meningitissyndrom Mikroskopischer Bakteriennachweis granulozytäre Pleozytose,
Liquor: klar, trüb oder eitrig,
Gesamteiweiß erhöht,
Mischpherogrammtypen
Virusmeningitis (Enzephalitissyndrom) Indirekter (immunologischer) Virusnachweis, mäßige Pleozytose mit buntem, vorwiegend granulozytärem, lymphozytärem und plasmozytärem Zellbild;
Gesamteiweiß gering erhöht,
betonte Gammaglobulinfraktion
Symptomatische Meningitissyndrome Kein direkter oder indirekter Erregernachweis,
granulozytäre — lymphozytäre Pleozytose;
Eiweißwerte gering erhöht,
angedeutete Mischpherogramme
Besonders geartete Meningo-Enzephalitissyndrome Granulo-lymphozytäre Pleozytose mit Riesenzellen;
Pleozytose mit Myeloblasten,
Lymphoblasten
Tumor-Liquorsyndrom Typ I: Sekundäre beziehungsweise tertiäre Geschwulstmetastasierung in den Liquorraum mit Tumorzellpleozytose, Mitoseindex erhöht, Zellteilungsfiguren
Typ II: Vereinzelte, in den Liquor abgeschilferte Tumorzellen bei Einbruch einer Geschwulst in den Liquorraum ohne Metastasierung
Hirnabszeßsyndrom Normale Zellzahl oder Pleozytose mit Makrophagen, Speicherzellen,
fibrozytären Zellen;
normale oder erhöhte GesamteiweiBwerte;
Gammaglobulinfraktion diskret oder deutlich erhöht
Enzephalitissyndrom Zellzahlen normal bis gering erhöht,
plasmozytäre Zellen, Lymphoidzellen,
Gesamteiweißwerte: normal bis gering erhöht;
IgG-Fraktionen erhöht
Hämorrhagische Liquorsyndrome Typ I: Blutiger, xanthochromer Liquor mit Erythro- Siderophagen,
Misch- oder serumåhnlichen Pherogrammen — aneurysmatischer, traumatischer Natur
Typ II: Liquor blutig xanthochrom mit granulozytärer Pleozytose;
auffallende Phagozytosehemmung
(zum Beispiel bei Virusenzephalitis)
Syphilitische Liquorsyndrome Positive TPI (Treponema-pallidum-lmmobilisationstest )-Werte,
lymphoplasmozytäre Pleozytosen und Immungammaglobuline erhöht;
Gesamteiweiß gering bis deutlich erhöht
Polyneuritische Dissoziationssyndrome GesamteiweiB massiv erhöht,
erhöhte Albuminfraktionen bei fehlenden V-Fraktionen,
starke Eiweißvermehrung bei normalen Pherogrammtypen
Spinales Kompressionssyndrom Hyperproteinose vom Albumintyp
Akute Reizungssyndrome Normale bis gering vermehrte Zellzahlen,
vereinzelte neutrophile, selten eosinophile Granulozyten;
normale bis gering erhöhte Eiweißwerte,
gering auffällige Pherogramme
Subakute Reizungssyndrome Zellzahlen normal bis gering erhöht,
monozytäre Zellen und Transformationsformen im
normalen oder gering veränderten Eiweißbild
(häufigstes unspezifisches Reizungssyndrom)
Enzephalomyelitis-Syndrom Gesamteiweiß normal,
Immungammaglobulin stark vermehrt,
Eiweißreaktionen positiv,
Zellzahlen normal bis gering erhöht,
vereinzelte plasmozytäre Zellen,
lymphoplasmozytäre Transformationsformen.
seltener monozytäre Zellen
Unbestimmtes Tumor-Liquorsyndrom Zellzahlen normal bis gering erhöht,
Eiweißwerte gering bis stark erhöht
(zum Beispiel bei Zisternenverquellung und Stauungssymptomen),
verschiedene Nebenbefunde, wie Cholesterin und Enzyme;
verschiedene Eiweißfraktionen
Hirndruckzeichen Klinik
  • Übelkeit
  • Inappetenz
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Vigilanzstörung
  • Unruhe
  • Stauungspapille
  • Somnolenz
  • Sopor
  • Koma
  • RR - Anstieg (Cushing-Reflex)
  • Einklemmung: letal
Ursachen
  • Extracerebrale Läsionen
    • Durale Venenthrombose
    • Subdurales Haematom, besonders bilateral
  • Obstruktiion des Liquors
    • Intraventriculäre Raumforderung
    • Ventriculitis mit Adhesionen
    • Basale Meningitis (infektiös, neoplastisch, granulomatös)
  • Intracerebrale Raumforderung
  • Pseudotumor cerebri
  • Zentralvenenthrombose
  • Kollagenose mit Vaskulitis: LE, Behcet
Hydrocephalus basale Meningitis mit Hydrocephalus Normaldruck - Hydrocephalus Das MRT-Bild zeigt eine plumpe Erweiterung der Ventrikelhörner und "Polkappen".

Normaldruck - Hydrocephalus
Läsionen im 4. Ventrikel Infektion
  • Parasitisch: Cysticercosis, Hydatide Zyste
  • Mykose: Cryptococcose
Neoplastisch
  • Ependymom
  • Epidermoider Tumor
  • Plexus choroideus - Papillom
  • Meningiom
  • Metastase
  • Entwicklung: Ependymale Zyste
  • Granulome: Sarcoidose
Liquorrhoe Austritt von Liquor Otorhinorrhoe
SLUS
spontanes Liquor - Unterdruck - Syndrom
Symptome orthostatischer Kopfschmerz: Im Liegen besser. Zusätzlich Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Tinnitus, Doppelbilder
Epidemiologie Inzidenz 5/100 000 Ew/a Frauen > Männer 40-60 Jahre
Ursache spontanes Liquorleck, dadurch verminderter Liquordruck Liquorleckagen: zervikal und thorakal lokalisiert, z.T. meningealen Divertikeln
Liquorverlust > 10% venöse Vasodilatation, Kaudalverlagerung des Gehirns Dehnung von schmerzsensiblen Gefäßen, Nerven, Meningen
MRT subdurale Hygrome, häufig bihemisphäriell, infratentoriell lokalisiert
Therapie Eigenblutpatch: epidurale Applikation von Eigenblut. Auf Höhe der Leckage oder lumbale Zugangsweg Wirkung: epidurale Tamponade mit Vernarbung zum Verschluss des Liquorlecks
neonatale Ventriculitis In Subsahara-Afrika häufigste Ursache eines Hydrocephalus(1).

Teil von

Neurologie Neurologie, Psychiatrie

Quellen

1.) Warf BC:
Hydrocephalus in Uganda: the predominance of infectious origin and primary management with endoscopic third ventriculostomy.
J Neurosurg 2005; 102: 1-15.

Impressum                               Zuletzt geändert am 21.06.2022 11:05