zurück Home | Borderline-Persönlichkeitsstörung | |||
allgemeines | Persönlichkeits- Störung | schwerwiegenden Störungen der eigenen Emotionsregulation und einem oft abwertenden Selbstbild | ||
Epidemiologie | beginnt in der Adoleszenz | Peak 18.-25. Lebensjahr. | Lebenszeitprävalenz: 3 %. Geschlechterverhältnis ausgeglichen. | |
Ätiologie | genetischen Faktoren | frühe sexuelle Traumatisierung | ||
Diagnostik | Kennen Sie das, dass Sie oft aus heiterem Himmel oder aus kleinen Anlässen heraus ganz intensive Zustände von innerer Anspannung erleben und diese innere Anspannung so stark ist, dass Sie das Gefühl haben, zu platzen? Oder Sie fahren aus der Haut, wenn Sie das nicht sofort beenden? | Können Sie alleine sein? | Wie geht es Ihnen, wenn Sie in den Spiegel schauen? Fühlen Sie dabei Ablehnung? | |
Affekt | Im Zentrum steht eine Störung der Affektregulation. | Unerträgliche Anspannungszuständen | Werden durch Selbstverletzung oder Fremdaggressivität beendet. | |
subjektiv |
| |||
Schwarz-Weiß-Denken | nahe Beziehungen sind sehr intensiv | idealisieren oder "verteufeln" ihr Gegenüber. Die Seiten können sehr schnell wechseln. | ||
sozialen Verhalten | Beziehungsunfähigkeit | fehlende Richtung und Ziele im Leben | ||
Mentalisierung | Die Fähigkeit, Wünsche, Phantasien, Gedanken und Absichten anderer Menschen einzuschätzen. | Mentale Zustände lassen sich aus Gesten, Mimik und Handlungen ableiten. | Die Mentalisierungsfähigkeit ist bei Patienten mit Borderline-Syndrom gestört. | |
Gynäkologie | Vaginismus, Dyspareunie, fehlende Libido | Verlassenheitsängste, schwierige Beziehungsgefüge, starke Stimmungsschwankungen | große Unzufriedenheit mit dem eigenen Körperbild. | |
Kommunikation (1) | Borderliner schenken ärgerlichen Gesichtern mehr Aufmerksamkeit als Gesunde. | Diese unbewusste Reaktion geht mit einer im Vergleich zu gesunden Probanden erhöhten Aktivität im Amygdala einher. | Das körpereigene Hormon Oxytocin mildert die Reaktion ab. | |
positive Eigenschaften | Borderline-Patienten können enorm intensiv leben: Natur erleben, Spiritualität, Musik, Sexualität, Körperlichkeit. | Borderline-Patienten sind unheimlich begabt und reich in der Wahrnehmung. | ||
Verlauf | 85 % erzielen innerhalb von 10 Jahren nach stationärer Behandlung eine Remission, die mindestens 2 Jahre anhält | Trotz Remission erhebliche psychosoziale Defizite. | Überwiegender Teil nach 10 Jahren ausgesprochen schlecht sozial integriert | Alkohol- und Drogenmissbrauch, PTSD, Depression sind Risikofaktoren für Chronifizierung. |
DD Psychose | kaum gestörte Realitätsprüfung | |||
Quellen |
1.) Bertsch K, et al.: Oxytocin and Reduction of Social Threat Hypersensitivity in Women With Borderline Personality Disorder. Am J Psychiatry 170(2013):1169-1177. doi: 10.1176/appi.ajp.2013.13020263 | |||
Teil von |
Psychologie | Neurologie, Psychiatrie | ||
Impressum Zuletzt geändert am 16.09.2021 12:54