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allgemeines Psychosen des schizophrenen Formenkreises
Epidemiologie BRD: 15.600 Schizophrenie - Neuerkrankungen. 2/3 erste psychotische Episode vor dem 30. Lebensjahr.
Verlauf 3/4 rezidivierend oder chronisch.
Hauptkriterien
1 Gedanken Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug, Gedankenausbreitung
2 Beeinflussung Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, Wahnwahrnehmung
3 Stimmen kommentierende oder dialogische Stimmen
4 Wahn anhaltender, kulturell unangemessener und völlig unrealistischer Wahn
5 Halluzinationen anhaltende vorgetäuschte Sinneswahrnehmung jeder Modalität
6 Gedankenfluss Gedankenabreißen, Einschiebungen in den Gedankenfluss
7 Katatonie Erregung, Haltungsstereotypie, Negativismus, Stupor
8 Versandung Apathie, Sprachverarmung, verflachte oder inadäquate Affekte
Arbeitsgedächtnis Bei Schizophrenie besteht oft eine Fehlfunktion des Arbeitsgedächtnisses. Im MRT Störung des dorsolateralen präfrontalen Cortex (DLPFC)
Hochrisiko-Stadium Vorsymptome einer Schizophrenie
  • Schwierigkeiten im sozialen Umfeld
  • Streit
  • Kontaktabbrüche
  • Interessenlosigkeit an sonst geliebten Hobbys
  • verminderte Leistungen in Schule und Beruf
  • Angespanntheit
  • Empfindsamkeit und Verletzlichkeit
  • Probleme mit Gedächtnis und Aufmerksamkeit
  • Verwirrung
  • Ratlosigkeit
  • Stimmungsschwankungen mit depressiven Phasen
  • extremes Interesse in Religion oder Kult
  • sozialer Rückzug
  • Magen-Darm-Probleme
  • vermehrter Speichelfluss
  • Schwitzen
  • veränderte Herzfrequenz
  • Schlafprobleme.
Apophänie Klaus Conrad:beginnende Schizophrenie Von der Ahnung zur Gewissheit
Bevor es zu einer gefestigten und inhaltlich definierten Wahnentwicklung kommt, erlebt der Mensch eine Veränderung seiner Umwelt. Es tauchen „Zeichen“ auf, Hinweise, dass Dinge in einem Zusammenhang stehen, den man vorher nicht gesehen hat. Noch kann man nicht genau erkennen, worum es geht, aber es macht sich eine Stimmung breit, dass alles mit allem zusammenhängt. Die bisher gültige Realität verliert ihre Funktion und ihre Bedeutung. Es werden neue Verknüpfungen erstellt und sie sind – auch das gehört zur Apophänie – bedrohlich. Irgendetwas „geht vor sich“, auch wenn man es noch nicht so genau greifen kann.
Im nächsten Schritt kommt es dann zu den typischen und konkreten Wahninhalten wie Bedrohung, Beeinträchtigung und Verfolgung, in der das apophäne Erleben, die „Ahnung“, von der Gewissheit abgelöst wird.
Therapie Akuttherapie: Amisulprid, Aripiprazol, Olanzapin, Paliperidon, Quetiapin, Risperidon, Ziprasidon, Lurasidon (Latuda®)
Rückfallprophylaxe: Amisulprid, Aripiprazol, Paliperidon, Olanzapin, Quetiapin, Risperidon, Ziprasidon, Lurasidon (Latuda®) Flufenacin
Quellen 1.) Walton E, et al.:
Prefrontal Inefficiency Is Associated With Polygenic Risk for Schizophrenia.
Schizophrenia Bulletin, doi: 10.1093/schbul/sbt174

Impressum                         Zuletzt geändert am 13.06.2015 17:41