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Wahn |
allgemeines |
Falsche Überzeugung |
Die Patienten lassen sich nicht von der Realität überzeugen |
Die Kranken bauen ihre Überzeugung zu einem Wahnsystem aus, einem elaborierten Konstrukt. |
Ursachen |
Symptom schweren Ausprägungen von Depression oder Schizophrenie. |
Wahnerkrankungen |
wahnhafte Vorstellungen ohne psychische Grunderkrankung. |
Wahnkranke leben in eigener Realität |
DD Verschwörungs-theoretiker |
Gemeinsamkeiten(1):
- Alles ist miteinander verbunden
- Es gibt einen zusammenhängenden Sinn hinter bestimmten Ereignissen
- Es steckt eine böse oder zerstörerische Absicht hinter dem Geschehen.
- Zufälle werden ausgeschlossen
- Nichts ist, wie es scheint.
Verschwörungstheorien |
Wahn |
Fühlen sich sicher, weil sie die Wahrheit haben. |
Wahninhalte beunruhigen und destabilisieren. |
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Kombiniert mit neuropsychologischen Defiziten |
Oft ganze Gruppen. |
Immer einzelne Personen. |
Will „Ungläubige“ von seiner Ideologie zu überzeugen. |
Versucht nicht, seine paranoiden Gedanken mit anderen zu teilen. |
Sucht Gleichgesinnte. |
Versucht nicht, ander von seinen paranoiden Gedanken zu überzeugen |
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kognitive Verzerrung (2) |
- Externale Kontrollüberzeugungen: die anderen sind schuld!
- Voreiliges Schlussfolgern (Jumping to conclusions JTC): schnelle Entscheidung, ohne ausreichende Informationen.
- Voreingenommenheit gegenüber widersprechenden Informationen (Bias Against Disconfirmatory Evidence (BADE)):
Informationen, die ihren Überzeugungen widersprechen, werden abgewertet, ignoriert oder als unglaubwürdig einzustuft.
- Quellenmonitoringdefizite (Source-Monitoring-Defizite). Selbst erzeugte Gedanken oder Vorstellungen können nicht von von externen Reizen zu unterschieden werden. Die inneren Stimmen sind „echt“.
- Ankerheuristik (Anchoring Bias): Beharren auf anfänglichen Diagnosen oder Entscheidungen, auch wenn gegenteilige Informationen geliefert werden.
- Verfügbarkeitsheuristik (Availability Bias): Entscheidungen werden von Informationen beeinflusst, die leicht abrufbar sind – etwa durch kürzliche Erfahrungen.
- Voreilige Schlussfolgerungen (Premature Closure): Es werden schnell Meinungen gebildet, ohne die vorhandene Information ausreichend zu analysieren.
- Überschätzungsfehler (Overconfidence Bias): Überschätzung eigener Fähigkeiten gegenüber Experten, die sich lange mit der Materie beschäftigt haben.
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Verlauf |
Die Krankheit verläuft oft in Wellen: |
Es gibt manchmal Wochen, in denen sich Betroff ene ganz obsessiv mit ihrer Vorstellung beschäftigen und dann wieder weniger. |
Therapie |
Der Wahn lässt sich durch gutes Zureden alleine nicht behandeln, aber spricht gut auf Medikamente an. |
Jerusalem-Syndrom |
Manche Menschen glauben, in der „heiligen Stadt“ selbst zum Heiligen zu werden. Psychogeografisches Phänomen. |
- Typ 1: Komorbidität einer psychotischen Erkrankung
- Subtyp 1: Psychotische Identifikation mit biblischen Charakteren
- Subtyp 2: Psychotische Identifikation mit einer Idee
- Subtyp 3: Magische Vorstellungen: Heilungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Jerusalem.
- Subtyp 4: Familiäre Probleme bis hin zur Psychose in Jerusalem
- Typ II: Das Gruppenphänomen des Jerusalem-Syndroms
- Typ III: Diskrete Form des Jerusalem-Syndroms: Opfer einer psychotischen Episode
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Cotard-Syndrom |
wahnhafte Glaube, man sei tot oder nicht existent. Wie lebende Tote, Zombies. |
Leugnen die eigene Existenz und die Umwelt um sie herum. |
Sie essen und schlafen kaum und ziehen sich sozial zurück. |
Subtypen
- Psychotische Depression
- Typ I ohne Depression (wahnhafte Störung)
- Typ II als Mischtyp
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Teil von |
Psychosen |
Psychiatrie |
Neurologie, Psychiatrie |
Medizin |
Quellen |
1.) Fuchs:
Verschwörungsdenken, Wahn und Virtualität.
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, 2022.
2.) Mehl St:
Verschwörungstheorien und paranoider Wahn: Lassen sich Aspekte kognitionspsychologischer Modelle zu Entstehung und Aufrechterhaltung von paranoiden Wahnüberzeugungen auf Verschwörungstheorien übertragen?
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, 2022.
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