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allgemeines Die Meiose ist die Reifeteilung von Geschlechtszellen (Eizellen, Spermatogonien).
Funktion Vor einer Befruchtung muß der diploide Chromosomensatz der Keimzellen auf den haploiden Satz reduziert werden. Sonst würde sich die Chromosomenzahl in jeder Generation verdoppeln.
Folge Nach einer Meiose entstehen aus einer Zelle mit diploiden Chromosomensatz vier Zellen mit einem haploiden Satz.
1. Reifeteilung Prophase I Leptotän: Die Chromosomen sind als fadenartige Strukturen sichtbar und kondensieren.
Zygotän Annährung homologer Chromosomen. Die paarig angeordneten Chromosomen bilden ein Bivalent. Jedes Chromosom besteht aus einer Doppel-Helix Zusammen haben beide Chromosomen also 4 Chromatiden. Diese werden Tetrade genannt.
Pachytän Austausch von Genen zwischen hologogen Chromosomen. Dies wird durch Überkreuzung ( Crossing-over) der Chromatiden und Neukombination erreicht. Dadurch werden die Gene der Nachkommen noch stärker gemischt als es durch Neukombination von Chromosomen möglich wäre.
Diplotän Trennung homologer Chromosomenpaare. Diese bleiben an den Kreuzungsstellen verbunden. Die Kreuzungsstelle heißt Chiasma. Das Chiasma rückt immer weiter an das Chromosomenende. Dieser Vorgang wird als Terminalisierung bezeichnet.
Diakinese Auflösung der Kernmembran. Bildung des Spindelapparates.
Diktyotän Ruhephase nur bei Oozyten. Menschliche Oozyten können Jahrzehnte am Ende der 1. Reifeteilung verharren.
Metaphase I Die homologen Chromosomenpaare werden in der Äquatorialebene ausgerichtet.
Anaphase I Die homologen Chromosomenpaare wandern zu den entgegengesetzten Zellpolen und werden dadurch getrennt (Disjunction).
Telophase I Die Plasmamembran wird eingeschnürt, es entstehen zwei haploide Tochterzellen.
Interkinese Phase zwischen 1. und 2. Reifeteilung
2. Reifeteilung Die 2. Reifeteilung unterscheidet sich kaum von einer normalen Mitose.
Prophase II Die Chromosomen kondensieren sich erneut. Nach der Auflösung der Kernhülle entsteht eine Teilungsspindel.
Metaphase II Die Chromosomen ordnen sich in der Äquatorialebene an.
Anaphase II Die Schwesterchromatiden werden am Zentromer voneinander getrennt und die nun getrennten Chromatiden wandern zu den Zellpolen.
Telophase II Die Chromatiden befinden sich an den Zellpolen und die Kerne bilden sich.
Cohesin Alle Eizellen sind bereits vor der Geburt des Mädchen in den Eierstöcken vorhanden. Die Reifeteilung wird bis zur Befruchtung der Eizelle angehalten. Die Chromosomenpaare der Eizellen werden so lange durch Cohesine in Position gehalten. Nach der Befruchtung wird Cohesin enzymatisch entfernt, so dass die Schwesterchromosomen getrennt werden können.
Sororin Sororin bindet an Cohesin nachdem die DNA verdoppelt wurde und Smc3 acetyliert wurde. Sororin entfernt Wapl von Pds5 und stabilisiert dadurch Cohesin auf der DNA (1).
Motorproteine Für die Trennung der Chromatide verantwortlich. NabKin-Motorprotein in Krallenfrosch-Eizellen
KIF14 Kommt beim Menschen vor
Dalmatian Dalmatian ist ein Drosophila - Ortholog von Sororin (1).
HORMAD2 Protein, welches während der Meiose die paarweise Anordnung der Chromosomen und das Cross-over überwacht(2).
Basalkörper Die Eizelle verliert während ihrer Reifung die Basalkörper. Nach der Befruchtung werden die väterlichen Basalkörper aktiviert. Sie bauen die mitotischen Spindeln auf.
SSX2IP synovial sarcoma X breakpoint protein SSX2IP reichert sich an den Spindelpolen an. Reagiert mit dem γ-Tubulin - Ringkomplex und dem zentriolären Satellitenprotein PCM-1(3).
Quellen 1.) Nishiyama T, et al.:
Sororin Mediates Sister Chromatid Cohesion by Antagonizing Wapl
Cell 143(2010): 737-749

2.) Wojtasz1 L, et al.:
Meiotic DNA double-strand breaks and chromosome asynapsis in mice are monitored by distinct HORMAD2-independent and -dependent mechanisms.
Genes & Dev 26(2012): 958-973

3.) Bärenz F, et al.:
The centriolar satellite protein SSX2IP promotes centrosome maturation
J Cell Biology 202(2013):81-95. doi: 10.1083/jcb.201302122; 2013

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