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Ameloblastom

Das Ameloblastom ist eine epitheliale Neoplasie, die der embryonalen Zahnleiste und dem Enamel-Organ ähnelt. In der normalen Embryonalentwicklung entsteht der Zahnschmelz. Durch Störungen in der Entwicklung können sich verschiedene Kieferzysten bilden. Eine bösartige Form ist das zystische Ameloblastom. Primordialzysten entstehen aus dem Schmelzorgan in frühen Stadien der Entwicklung bevor sich Flüssigkeit zwischen Schmelz und äußerem Epithel bildet. Eine dentogene Zyste entsteht an der Zahnspitze. Eine peridontale Zyste entsteht in der peridontale Membran am Ende der Wurzel meistens nach einer Entzündung. Sie ist meistens der Rest eines dentalen Granuloms Kieferzysten

allgemeines

früher Adamantinom benigne, langsam wachsende, odontogene Tumoren des Ober- und Unterkiefers
Epidemiologie weltweite Inzidenz: 0,5 /1.000.000 EW.*a 30 bis 60 Jahren
BRD: 1 % aller oralen Tumoren In Afrika, China und Indien die häufigste benigne odontogene Tumorart In den USA und Kanada die zweithäufigste nach dem Odontom

Klinik

schmerzlose Schwellung der Ober- oder Unterkieferregion

können lokal invasives wachsen

Lokalisation

80 % in der Mandibula
20 % in der Maxilla

80 % Ramus mandibulae, hintere Korpusanteil

2 % extraossär, gingival

Subtypen

multizystisch 90 %
unizystisch

  • follikuläre Ameloblastom
  • desmoplastisches Ameloblastom
  • Granularzelltyp
  • Basalzell-Ameloblastom
  • metastasierendes oder malignes Ameloblastom
  • ameloblastisches Karzinom

multizystischen Ameloblastom

ähnelt Schmelzepithel

proliferierende Zylinderepithelien in Palisadenstellung

Umgeben von Inseln aus Plattenepithelien, teilweise granulierten Zellen mit unterschiedlich stark fibrosiertem Stroma.

unizystisch Ameloblastom

vor allem bei Kindern

periphere, extraossär gelegene Ameloblastom

6%

follikulärer Typ

65 %

desmoplastisches Ameloblastom

dichtes, hypozelluläres Kollagenstroma

häufig in der Prämolarregion oder in ventralen Anteilen von Maxilla oder Mandibula.

5 %

Granularzelltyp

3,5 % aller Ameloblastome

große, runde Tumorzellen mit eosinophiler Körnung in überwiegend strangartiger

hohe Rezidivrate, potenzieller Metastasierung

Basalzell-Ameloblastom

2,5 %

kann mit Basalzellkarzinomen der Haut verwechselt werden

metastasierendes oder malignes Ameloblastom

gut differenziert

neben dem primären Herd gelegene Foci charakterisiert.

Zervikale Lymphknotenmetastasen, Filiae in den Lungen, seltener in Knochen, Leber und Gehirn.

ameloblastisches Karzinom

Zellatypien, erhöhte Mitoserate, atypische Mitosen, rasche Größenprogredienz

Tumornekrose mit Hämorrhagien, Hämosiderinablagerungen

Spindelzellige Varianten besonders aggressiv.

perineurale Infiltration, Angioinvasion

häufig schmerzhaft, Ulzeration

bei perineuralem Wachstum: Parästhesien, Trismus

Quellen

1.) , et al.:


Impressum                         Zuletzt geändert am 10.12.2015 5:44