zurück Adiaspiromykose
allgemeines Bei Vertebraten (z.B. Nagetieren) weltweit auftretende, für Menschen nur sehr selten infektiöse systemische Mykose der Lunge.
Erreger Emmonsia crescens, Emmonsia parva
Entwicklung Die Konidien heißen Adiakonidien. Sie wachsen ohne Replikation bei Körpertemperaturen extensiv, ohne sich im Wirt zu vermehren. Vergrößerung von 1-2 µm auf 200-600 µm (E. crescens) bzw. 20-40 µm (E. parva) des extrakorporalen Zustandes nach Aufnahme in die Lunge des Wirts.
Infektion Aufnahme von Sporen aus dem Erdreich oder Staub über die Atemwege. Erkrankung von Patienten mit schwerer Immunsuppression, z.B. HIV-Infizierten.
Klinik Lungenbefall: Husten, leichtem Fieber, Auswurf, Atemnot. Hautbefall: einzelne oder multiple, ulzerierende, granulomatöse Papeln mit verrukös-krustöser Oberfläche sowie größere, zur Ulzeration neigende, bis in die Subkutis reichende Knoten, bevorzugt Extremitäten, Gesicht
Diagnose Klinik, Röntgen-Thorax (retikulonoduläre Infiltrate), bronchoalveoläre Lavage, Lungenbiopsie, Anzucht der Erreger in Kultur aus Biopsat (typisch: Adiasporen!)
Therapie Amphotericin B i.v. 1 mg/kg KG/Tag über 4-6 Wochen oder liposomales Amphotericin B (z.B. AmBisome) initial 1 mg/kg KG i.v.; bei Bedarf schrittweise Steigerung auf 3 mg/kg KG i.v. Alternativ: Fluconazol (z.B. Diflucan) 200-400 mg/Tag i.v. bis zum Abklingen der Infektion.
Prognose Gelegentlich Spontanheilung bei guter Immunkonstitution; bei Immunsuppression oft fulminanter Verlauf.

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Pilze Krankheitserreger

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