zurück Home Antisoziale Persönlichkeitsstörung, ASPD
allgemeines DSM-5: Antisoziale Persönlichkeitsstörung (ASPS) ICD-10: Dissozialen Persönlichkeitsstörung
ICD11: alle Persönlichkeitsstörungen mit Ausnahme der Borderline-Persönlichkeitsstörung aufgehoben. Grund: Das bisherige Konzept begünstige die Stigmatisierung Betroffener. „Psychopathie“ fachlich veraltetet
Jugend
  • Regelverstöße
  • aggressives Verhalten
  • Lügen
  • Schulschwänzen
  • Weglaufen von zuhause
  • Diebstahl
DMS-Kriterien
Kriterium Folgen
wiederholter Verstoß gegen das Gesetz Wiederholt Festnahmen, Haftstrafen
Lügen, Betrug oder Manipulation anderer Menschen wiederholtes Lügen, Verwendung von Decknamen, Hintergehen von anderen zu ihrer persönlichen Bereicherung oder ihrem Vergnügen
impulsives Verhalten planen nicht im Voraus
Reizbarkeit und Aggressivität leicht zu provozieren, aggressiv, ständige Verwickelung in Schlägereien, tätliche Angriffe mit anderen.
Vernachlässigung der eigenen Sicherheit oder der Sicherheit anderer sind rücksichtslos ohne Berücksichtigung ihrer Sicherheit oder die Sicherheit anderer
unverantwortliches Handeln durchgehend unverantwortliches Handeln, Kündigung eines Jobs ohne Pläne für einen anderen, Nichtbezahlen von Rechnungen.
fehlende Selbstreflexion Keine Reue, Gleichgültigkeit gegenüber Verletzung oder Misshandlung anderen gegenüber. Schuldumkehr.
Empathie Die Person empfindet kein Bedauern, keine Reue oder Schuldgefühle bezüglich ihrer Handlungen und hat kein Gefühl der Verantwortlichkeit. Die Menschen haben kein Einfühlungsvermögen, sind nicht besorgt und kümmern sich nicht um ihre Opfer.
Revised Psychopathy Checklist (PCL-R)
20 Faktoren, Skala von 0 bis 2 für jeden Faktor:
0 bedeutet, dass der Faktor euch überhaupt nicht beschreibt
1 bedeutet, dass er euch ein wenig beschreibt
2 bedeutet, dass er euch sehr gut beschreibt
Gesamtwert >29 Schwellenwert für Psychopathie oder Soziopathie.
Zwischenmenschliche Zeichen:
  • Oberflächlicher Charme
  • Pathologisches Lügen
  • Grandioses Selbstwertgefühl
  • Manipulation oder die Fähigkeit, andere zu „betrügen“
Emotionale Anzeichen:
  • Fehlen von Reue oder Schuldgefühlen
  • Gefühllosigkeit oder eingeschränkte Empathie
  • Abgestumpfte emotionale Reaktion
  • Weigerung, Verantwortung für die eigenen Handlungen zu übernehmen
Anzeichen für den Lebensstil:
  • Schwierigkeiten, mit Langeweile umzugehen; Bedürfnis nach Stimulation
  • Impulsivität
  • Vernachlässigung von Verantwortlichkeiten, wie das Bezahlen von Rechnungen oder das Einhalten von Versprechen
  • Fehlen von realistischen, langfristigen Zielen
  • Nutzung anderer Menschen, um Arbeit zu vermeiden und kostenlose Ressourcen zu erhalten
Antisoziale Anzeichen:
  • Frühe Verhaltensprobleme wie beispielsweise Tiermissbrauch
  • Jugendkriminalität
  • Schwierigkeit, das eigene Verhalten zu kontrollieren
  • Unfähigkeit, nach der Entlassung aus dem Gefängnis die Bewährungsauflagen zu erfüllen
  • Neigung, mehrere Arten von Straftaten zu begehen, gewalttätig oder nicht gewalttätig
DD Psychopathie Menschen mit Psychopathie (PwP) weisen tendenziell höhere Werte bei den zwischenmenschlichen und emotionalen Faktoren auf und haben ein sehr niedriges Angst- und Wutniveau. Außerdem haben sie oft ein kühnes, charmantes Auftreten und ein übertriebenes Selbstbild. Wenn sie aggressiv handeln, geschieht dies oft im Dienste eines größeren Ziels, und sie haben wahrscheinlich einen Plan, um sich aus Schwierigkeiten herauszureden.
Menschen mit Soziopathie (PwS) weisen in der Regel höhere Werte bei den Lebensstil- und antisozialen Faktoren auf. Ein hohes Angstniveau kann dazu führen, dass sie sich vor Verantwortung drücken, und starke Wut kann zu Gewalt führen. PwS sind oft impulsiver als PwP und setzen sich eher offen über Gesetze und soziale Normen hinweg. Daher ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie in rechtliche Schwierigkeiten geraten.
Komorbidität 3-15 % der ASPD-Fälle psychopathische Subtyp 30% der ASPD-Fälle soziopathische Subtyp
Risikofaktoren genetische Faktoren
Hirnschädigung: Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft
Exposition gegenüber Blei in der Kindheit
Hirnverletzung
frühkindliche Schädigung: Misshandlung und Vernachlässigung
Gewaltausübung
ein Elternteil mit einer Suchtproblematik
Quellen 1.)

Teil von

Persönlichkeit Psychologie Neurologie, Psychiatrie

Impressum                           Zuletzt geändert am 16.09.2021 12:54