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allgemeines
Epidemiologie BRD: 2018: 9396 Menschen
2019: 9041
2020: 8565
2001–2021 Anstieg der Suizidrate in den USA um 35,6 %
DD
suizidales Verhalten selbstverletzendes Verhalten
Bedingslose Beendigung des Lebens direkte selbstzugefügte Schädigung des eigenen Körpers ohne Suizidabsicht
Beendigung eines unerträglichen, psychischen Schmerzes durch den eigenen Tod Verringerung unangenehmer Gefühlszustände
Motiv: „es anderen leichter machen zu wollen“. Patientinnen mit einer Borderline-Störung. Ablenkung von Problemen, Ausdruck von Ärger, Erzeugung von positiven Gefühlen. Selbstverletzendes Verhalten dient der temporären Entlastung.
anhaltende Emotionen auf niedrigem Erregungsniveau (Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit) Regulierung von akuten und erregenden unangenehmen Affekte (Wut, Frustration, Angst).
schwere Verletzung: Überdosis, Schusswaffen leichten Formen und höhere Anzahl von Verletzungen: Schneiden, Selbstschlagen
SVV selbstverletzendes Verhalten Wenn Jugendliche sich selbst verletzen, haben sie ein 10-fach erhöhtes Risiko, sich später das Leben zu nehmen. Indem sich Jugendliche erst verletzen und sich dann um ihre Wunden kümmern, versuchen sie, mit sich selbst – aber auch mit anderen – in Beziehung zu kommen.
Typen (3) Analyse von Suizidfällen in den USA
Daten von 306.800 Menschen (mittleres Alter: 46,3 Jahre; 239.627 Männer [78,1 %] und 67.108 Frauen [21,9 %]
1. Psychische Gesundheits- und Substanzprobleme (Class 1, 13,5 %) sowohl psychische Probleme als auch Substanzmissbrauch. Hohe Rate an Vergiftungssuiziden, umfangreiche Geschichte von psychischen Behandlungen.
2. Psychische Gesundheitsprobleme (Class 2, 17,6 %) Hauptsächlich psychische Erkrankungen ohne signifikanten Substanzgebrauch. Oft Erhängen.
3. Krisen, alkoholbedingte und partnerschaftliche Probleme (Class 3, 18 %) Habe kürzlich Krisen erlebt. Alkoholprobleme, schwierige Beziehungen. Oft jünger, impulsiver, spontaner Suizid.
4. Körperliche Gesundheitsprobleme (Class 4, 31,7 %) Keine psychiatrische Vorgeschichte. Selten Hinweise auf ihre Suizidabsichten wie etwa Abschiedsbriefe. Gehäuft durch Schusswaffen (USA!). Oft ältere Erwachsene, die an schweren physischen Erkrankungen leiden.
5. Polysubstanzprobleme (Class 5, 19,2 %) Gleichzeitige Einnahme mehrerer Substanzen wie Amphetamine, Alkohol, Marihuana und Kokain. Geringere Rate an Therapieversuchen. Oft durch Schusswaffen (USA!).
Stufen von Suizidalität
  • Stufe 0: Glaubhaft keine Suizidalität
  • Stufe 1: Lebensüberdrussgedanken bzw. passive Todeswünsche
  • Stufe 2: konkrete, aktive Suizidgedanken, ohne bisherige Planungen
  • Stufe 3: imperative, aufdrängende Suizidgedanken/konkrete Planungen oder Vorbereitungen für einen Suizidversuch
Strafgesetz Suizid Straflos, wenn frei und eigenverantwortlich gewollt und durchgeführt.
Tötung auf Verlangen Aktive Herbeiführung des Todes auf ernstliches Verlangen. In Deutschland strafbar.
Beihilfe zum Suizid Hilfeleistung bei einem Menschen, der sich selber tötet. Zum Beispiel Fahrt zu einer Sterbeorganisationen im Ausland, besorgen von Medikamenten. In Deutschland straflos.
Therapieverzicht Unterlassen oder Abbrechen lebenserhaltender oder lebensverlängernder Maßnahmen. In Deutschland straflos.
palliative Sedierung Einsatz von Medikamenten, um unerträgliches Leiden zu lindern.
erweiterter Suizid Suizide werden fast ausschließlich alleine durchgeführt. Sehr selten kommt es zu einem erweiterten Suizid. Der Selbsttötung geht die Tötung eines oder mehrerer Anderer vor.
Dabei handelt es sich zumeist um nahe Bezugspersonen, welche der Erkrankte nicht in der von ihm als ausweglos erlebten Situation zurück lassen möchte.
Methoden In der Schweiz wird 10-15g Natrium-Pentobarbital von Sterbewilligen eingenommen.
Quellen 1.) DGS (Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention)

2.) Nationales Suizid - Präventions - Programm für Deutschland

3.) Xiao Y, Bi K, Yip PS, et al.:
Decoding Suicide Decedent Profiles and Signs of Suicidal Intent Using Latent Class Analysis.
JAMA Psychiatry 2024;
doi:10.1001/jamapsychiatry.2024.0171

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