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Brustkrebs - Screening

BRD

Seit 2004 ist das Mammographie - Screening für Frauen zwischen 50 und 70 Jahren Bestandteil der Richtlinie Früherkennung.

ROC-Kurve

Beim Screening sollen möglichst viele Tumoren entdeckt werden.
Die Rate richtig positive Ergebnisse soll also möglichst groß sein.
Gleichzeitig sollen möglichst wenig Tumoren als falsch positiv diagnostiziert werden.
Der Zusammenhang zwischen richtig positiver und falsch negativer Diagnostik folgt der ROC-Kurve.
Die Abkürzung steht für Receiver-Omitter, begriffen aus der Nachrichtentechnik.
ROC
Beim Screening muss der Diagnostika eine Entscheidungslinie finden.
Setzt er diese Entscheidungslinie hoch an, so wird er viele Tumoren entdecken , gleichzeitig steigt die Zahl falsch positiver Ergebnisse.
Setzt er die Entscheidungslinie niedrig an, wird er viele Karzinome übersehen aber wenig falsch positive Ergebnisse haben.

Nutzen

Die Heilungsrate bei Brustkrebs ist sehr stark vom Ausbreitungsgrad zum Zeitpunkt der Primärbehandlung abhängig.

Je früher man einen Tumor entdeckt, um so kleiner ist er und um so größer ist die Heilungsrate.

Nachteil

Bei der Früherkennung werden alle verdächtige Herdbefunde entfernt. Ein Teil dieser Herdbefunde ist gutartig.

Es werden also bei einem Teil der Frauen Operationen ohne Tumorbefund durchgeführt.

Strahlenbelastung

Röntgenaufnahmen dürfen nur im Rahmen einer rechtfertigenden Indikation durchgeführt werden. Bei der Screening - Mammographie werden symptomfreie Frauen mammographiert.

Daher bedurfte es einer Verordnung, um Röntgenaufnahmen bei gesunden Frauen durchführen zu dürfen.

Studien

Vor Einführung von Screeningprogrammen wurden große Studien durchgeführt.

Regelversorgung

Auch in der Regelversorgung vermindert ein Mammographie - Screening die Brustkrebssterblichkeit.

primär metastasiert

Die verbreitete Einführung des Mammographie-Screenings führte in den USA nicht zu einem Rückgang primär metastasierter Karzinome.

Nach Daten von SEER 1975-2012(5)
Quellen

1.) Farshid G, et al.:
Independent predictors of breast malignancy in screen-detected microcalcifications: biopsy results in 2545 cases.
Br J Cancer. 2011 doi: 10.1038/bjc.2011.466. [Epub ahead of print]

2.) Pagni F, et al.:
Application of the British National Health Service Breast Cancer Screening Programme classification in 226 breast core needle biopsies: correlation with resected specimens.
Ann Diagn Pathol 2011 Nov 3. [Epub ahead of print]

3.) Shapiro S, Coleman EA, Broeders M, et al.:
Breast cancer screening programmes in 22 countries: current policies, administration and guidelines. International Breast Cancer Screening Network (IBSN) and the European Network of Pilot Projects for Breast Cancer Screening.
Int J Epidemiol 1998; 27: 735–42.

4.) Bleyler A, Welch HG:
Effect of three decades of screening mammography on breast-cancer incidence.
N Engl J Med 2012; 367: 1998–2005.

5.) Welch HG, et al.:
Trends in Metastatic Breast and Prostate Cancer — Lessons in Cancer Dynamics.
NEJM 2015;373:1685-1686. DOI: 10.1056/NEJMp1510443

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