zurück Biologie und Artenschutz
Ethische Verpflichtung zum Artenschutz
Der Mensch ist ein Teil der belebten Natur. In der Vergangenheit hat die Ausbreitung des Menschen und die zunehmend intensivere Nutzung der Ressourcen der Erden zahlreiche Arten vernichtet. Bei fortschreitender Vernichtung von Arten zerstört der Mensch auch seine eigene Existenzgrundlage. Da eine ausgestorbene Art für alle kommenden Generationen endgültig verloren ist, hat jede Epoche die moralische Pflicht, alle Arten für die nächste Epoche zu erhalten.
Welche Arten sollen erhalten werden?
Grundsätzlich sollten alle Arten erhalten werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen Kriterien gefunden werden, welche Arten besonders dringlich erhalten werden müssen.
Besonders erhaltenswerte Arten
Beim Blick in die Medien kann man feststellen, dass sich die Bemühungen auf besonders schöne Arten und auf besonders große Arten (z.B. Sibirische Tiger) konzentrieren. Um dies Arten muss man sich also nicht besonders kümmern. Wichtiger sind Arten von Gruppen mit ganz wenigen Arten. So ist z.B. die Existenz von Großkatzen insgesamt weitgehend gesichert. Der Komodowaran dagegen stellt die letzte Art einer ganzen Echsenfamilie dar. Um die genetische Vielfalt dieses Planeten zu erhalten, müssen vor allem viele unscheinbare, genetisch weit entfernte Arten erhalten werden. Um die "Grossen und Schönen" kümmern sich schon sehr viele Menschen. Die Tier- und Pflanzenstämme müssen erhalten werden, danach die Klassen, Ordnungen und Familien.
Methoden der Arterhaltung
Bei der Arterhaltung denken die meisten Menschen an streng geschützte Naturschutzgebiete, in denen der Mensch weitgehend ausgesperrt wird und jegliches Eingreifen verhindert wird. Untersuchungen zur Artenvielfalt in Deutschland haben jedoch ergeben, dass sich in streng geschützt Naturschutzgebieten, zum Beispiel einer Heide oder eines Hochwaldes, sehr schnell Monokulturen weniger Arten entstehen. Die größte Artenvielfalt fand man interessanterweise im Grüngürtel der Großstädte. Verwilderte Kleingärten, verlassene Bauruinen, Kiesgruben, verwilderte Bahngelände und die Pflege bestimmter Tiere und Pflanzen durch Anwohner führen dort zur größten Artendichte. Eine weitere wichtige Maßnahme sind systematische Sammlungen von Samen oder tiefgefrorenen Keimzellen. Seit 2007 besteht auf Spitzbergen ein internationales Saatgutdepot. In einer stillgelegten Kohlegrube außerhalb von Longyearbyen lagern ca. 2,5 Mrd. Samen in 1.000.000 Proben. Darin sind 40% aller Samenarten der Welt enthalten.

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