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Labor (2) Alkoholmarker(2)
Parameter Sensitivität Spezifität Trinkmenge
MeOH, Methanol >10mg/l 70 % 98 % > 0,5 ‰ über mehrere Stunden
CDT 46-90 % 70–100 % chronisch exzessives Trinken
γ-GT 37-95 % 18–93 % chronisch exzessives Trinken
AST, Aspartat-Aminotransferase 25-60% 47–68 % chronisch exzessives Trinken
ALAT 15–40 % 50–57 % chronisch exzessives Trinken
MCV, mittleres korpuskuläres Volumen 40–50 % 80–90 % chronisch exzessives Trinken
CDT (kohlenhydratdefizientes
 Transferrin),
MCV und
Gamma-GT in Kombination
88 % 95 % chronisch exzessives Trinken
EtG im Urin (Ethylglukuronid) 100 % 1,2 g/L BAK (Blut-Alkohol) nach 24 h (Cut-off 100 ng/mL)
50 bzw.100 % 0,2 g/L BAK nach 24 bzw. 12 h (Cut-off 100 ng/mL)
89 % 99 % Abstinenzkontrolle
EtG im Haar 75 % 96 % chronisch exzessives Trinken
FAEE im Haar (Fettsäureethylester) 90–97 % 75–90 % chronisch exzessives Trinken
PEth, Phosphatidylethanol 88–100 % 48–89 % chronisch exzessives Trinken.
PEth, Phosphatidylethanol
Chemie Phosphatidylethanol
Biochemie PEth wird nach einer Alkoholaufnahme in humanen Zellmembranen (insbesondere der Erythrozyten) als sog. „abnormes Phospholipid“ gebildet.
Anwendung
  • schädlicher Alkoholkonsum in den vorangegangenen 1 - 2 Wochen wird erkannt
  • Verlaufskontrollen möglich
  • für forensische Fragestellungen geeignet.
Halbwertszeit 3 - 10 Tage
Cut-off-Werte):
  • < 20 µg/l - kein / geringer Alkoholkonsum
  • 20 - 200 µg/l - moderater Alkoholkonsum
  • > 200 µg/l - übermäßiger Alkoholkonsum
Anstieg Bei einer täglichen Alkoholaufnahme auf 1 ‰ (Blutalkohol) nach 5 Tagen Maximalwerte von ca. 240 μg/l nach 10 Tagen Maximalwerte von ca. 510 μg/l .
Abfall PEth-Startwert 120 µg/l: bis zu 15 Tage bis zum negativen Befund PEth-Startwert 2000 µg/l: bis zu 70 Tage bis zum negativen Befund
Serum-Spiegel Promille Alkohol im Serum
Promille Symptome
ab 0,2 Konzentration und Sehvermögen lassen nach
ab 0,3 Subjektiv bemerkbare Alkoholisierung; erste nachweisbare Probleme bei komplexen Tätigkeiten wie dem Autofahren
ab 0,5 Experimentell nachweisbare Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit
0,5- 1,0 Enthemmung, Redseligkeit, zunehmende Störung der Sinnesfunktionen
1,0-1,5 Deutliche Enthemmung, undeutliche Aussprache, Schwindelgefühl und Erbrechen möglich; generell Beeinträchtigungen der Motorik sowie Störungen der Sinnesorgane
1,5- bis 2,0 Unsicherer Gang bei Alkoholungewohnten, Distanzlosigkeit, Uneinsichtigkeit
ab 2,0 Bei Alkoholungewohnten besteht das Risiko einer tödlichen Alkoholvergiftung
2,5-3,0 Allgemeiner Persönlichkeitsabbau, Bewusstseinstrübung. Außerdem Gefahr des Erstickens an Erbrochenem
3,0- 3,5 Torkeln, Lallen, Orientierungslosigkeit
3,5- 5,00 Tödliche Alkoholvergiftung auch bei Gewohnheitstrinkern
Quellen 1.) Andresen-Streichert H, Müller A, Glahn A, Skopp G, Sterneck M:
Alcohol biomarkers in clinical and forensic contexts.
Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 309–15.
DOI: 10.3238/arztebl.2018.0309

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