zurück Home Knollenblätterpilz
allgemeines 90% der tödlichen Pilzvergiftungen(1) Toxine werden beim Einfrieren oder Erhitzen nicht zerstört.
Biologie Wulstlinge – Amanita Grüner Knollenblätterpilzes, Amanita phalloides
Frühlings-Knollenblätterpilz, Weißer Knollenblätterpilz, A. verna
Kegelhütiger Knollenblätterpilz, Amanita virosa: mit wildwachsenden Champignons verwechselbar
Gelber Knollenblätterpilz, A. citrina
Pantherpilz, Amanita pantherina
Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)
90% aller tötlichen Pilzvergiftungen
 2005-09 Amanita phalloides crop

Bildquelle: Archenzoderivative work via Wikimedia commons
Amatoxine: α-Amanitin,
β-Amanitin,
γ-Amanitin.
Hemmen die RNA-Polymerase der Zelle und somit die Proteinbiosynthese.

α-Amanitin
 Alpha-Amanitin
Bildquelle: P2409, via Wikimedia Commons
Sie schädigen vor allem die Leber.
Phallotoxine Phalloin
Phalloidin Greift Aktinfilamente an und bindet diese äußerst stark.
Phallicin, Phallacidin
Vergiftung 1. Stadium gastrointestinale Phase
6-12 h nach der Einnahme.
Übelkeit, Bauchkrämpfe,
starker wässriger Durchfall, Dehydration trockene Schleimhäute,
Tachykardie, Hypotonie.
2. Stadium Vorübergehende Erholung
2-3 Tage
Anstieg von GOT, GPT, GGT, Bilirubin
Koagulopathie
hepatischen Enzephalopathie
3. Stadium hepato-renales Syndrom und hepatische Enzephalopathie
Tod innerhalb von 3-7 Tagen.
Therapie
Ein spezielles Gegengift existiert nicht.
N-Acetyl-Cystein intravenös Glutathion bereitstellen.
Penicillin eine hohe Dosis (vier Millionen Einheiten i.v. alle vier Stunden) konkurriert mit der Aufnahme des Amatoxins durch die Leber.
Silymarin aus der Mariendistel Hemmer des OAT-P-Transporter-Systems
verlangsamt den Eintritt von Amatoxin in die Leber. Dosierung: 1 g oral viermal täglich oder Silibinin intravenös 5 mg/kg i.v. über eine Stunde, gefolgt von 20 mg/kg/Tag als konstante Infusion.
Aktivkohle Kohle als Granulat kann die Resorption von Amatoxinen verringern, wenn sie früh nach der Einnahme verabreicht wird. Dosis von 1 g/kg alle 2 bis 4 Stunden
Erbrechen Kein Erbrechen auslösen. Verstärkt Exiccose. Gefahr der Aspiration. Kommt fast immer zu spät.
Quellen 1.) Robert Wennig, Florian Eyer, Andreas Schaper, Thomas Zilker, Hilke Andresen-Streichert:
Mushroom Poisoning.
Dtsch Arztebl Int 2020;117(42):701-708.
doi: 10.3238/arztebl.2020.0701.
PMID: 33559585
PMCID: C7868946

Teil von

Pilzgifte Toxikologie Medizin

Impressum                         Zuletzt geändert am 25.11.2024 19:41