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TBI, Total Body Irradiation, Ganzkörperbestrahlung |
Warnung |
Ganzkörperbestrahlungen sind hochkomplexe Anwendungen, die nur in spezialisierten Zentren in enger Kooperation mit internistischen Onkologen angewendet werden dürfen. |
Fehlerhafte Anwendungen sind häufig lebensbedrohlich. |
Die technische Verfahrensweise ist von den lokalen Gegebenheiten abhängig. |
Ablaufplan |
Hier ein mögliches Beispiel. |
Planungs-CT |
- Patientengröße erfragen
- Lagerung in blauer Vakuummatte (Breite 90cm)
- Pat. möglichst weit oben in Matte
- mit Platzangstmaske
- Arme seitlich an Körper
- Handfläche zum Körper
- Beine leicht auseinander mit hochgeformter Matte auf Kniehöhe dazwischen
- 1. Referenzpkt auf Höhe der Ellenbogen (Kreuz an Matte/Tattoo auf Körper)
- 2. Referenzpkt zw. den Knien (Kreuze auf Matte)
- 2 CTs (Kopf zuerst, Fuß zuerst), Übergangsbereich jeweils mitfahren
- Übergangsschicht zusätzlich mit röntgendichten Material markieren (nach Topogramm festlegen)
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Planung für Tomotherapie |
- ZVair entspricht 1cm „Luftbolus“ um Pat. (kompensiert leichte Lagerungsungenauigkeiten)
- Feldbreite 5cm; Pitch zwischen 0,25 … 0,35; MF zw. 2,5 … 3; Beine Pitch 0,35
- oberes ZV endet 2cm vor Markierung auf OS, unteres ZV beginnt 2cm unterhalb Markierung
- Risikoorgane (Lunge-10mm und evtl. Herz) in ZV-Tabelle
- evtl. kleinen zentralen „Block“ in beide Lungenflügel setzen (Lunge-10mm vlt. zu groß)
- DLunge,min = 8Gy, DLunge,mean = 10Gy (evtl. DHerz,mean = 10Gy )
- keine Hotspots im Auge
- 95% des ZV soll 95% der Dosis, d.h. V95 > D95
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Planung für LB Artiste (Siemens) |
- Form der Lungenblöcke li/re im CT definieren (ungefähr wie Lunge-1cm) , Block im Vorfeld provisorisch gießen
- Patientendicke im CT-Schnitte (Bauchnabel) bestimmen (Patientengeometrie beachten -> bei evtl. unterschiedlichen Höhenannahmen Mittel bilden)
- MU aus Tabelle passend zur Patientendicke, 6MV
- 6 Bestrahlungsfelder (FG 40x40, G=0, C=0, Texzentr.=270) im MOSAIQ anlegen
- PLUS mind. 2 „Verifelder“ von 0° mit 5MU für die Blocklagekontrolle
- ungefähre Blocklage im CT zum Ref.-punkt
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Bestrahlung mit Tomotherapie |
- TLDs (nur bei 1. Fraktion) am Vortag vorbereiten (in Katheter sortieren, entsprechend nummerieren)
- TLDs auf Patienten kleben (li Axilla, Mitte re Lunge, Beckenkamm li, Mitte re OS, Mitte li US) bis auf Axilla alle jeweils „ap/pa“ à 9 Katheter mit 27 TLDs
- Bestrahlung obere 2/3
- 2 MVCT : cranio-thorakal und am Becken; jeweils registrieren lassen
- ist long. Unterschied kleiner 5mm, kann Bestrahlung beginnen, bei mehr als 5mm
- folgt Repositionierung und Prozedere beginnt von vorn
- Patient umlagern (Füße zum Gerät), Maske kann gelöst werden
- 2. Plan nach Lagekontrolle im Kniebereich abstrahlen
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Bestrahlung mit LB Artiste (Siemens) |
- TLDs (nur bei 1. Fraktion) am Vortag vorbereiten (in Katheter sortieren, entsprechend nummerieren)
- Bestrahlung erfolgt ohne Vakuummatte und ohne Maske
- TLDs auf Patienten kleben (li Axilla, Mitte re Lunge, Beckenkamm li, Mitte re OS, Mitte li US) bis auf Axilla alle jeweils „ap/pa“ à 9 Katheter mit 27 TLDs
- Patienten so lagern, dass Block noch im Feld und Feldgrenze unterhalb der Lunge; Kopf immer nach rechts gedreht
- Lichtfeldgrenzen auf Körper markieren
- Plexiglasplatte drauf, Lungenblöcke auflegen und auf Folie zum Laserkreuz positionieren
- Lagekontrolle der Blöcke mittels Speicherfolie 5MU (re/li-Markierung verwenden)
- je 3 Felder von ap und pa abstrahlen, Reihenfolge
- ap: Kopf mit Lungenblock à Rumpf à Beine
- pa: Kopf mit Lungenblock à Rumpf à Beine
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Verifikation am Tomotherapiegerät |
- Oktavius 0° mit Aufnahmeplatte für Ionisationskammer (31013-020)
- DQA-Plan mit Oktavius 0° und 2D-Array rechnen, zu erwartenden Dosiswert im Mittelpunkt des Phantoms notieren
- bei Messung Temperatur und Luftdruck notieren
- Punktmessung mit Ionisationskammer durchführen, Wert korrigieren und vergleichen
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Anästhesie |
meisten Patienten mit Propofol, Benzodiazepin oder Ketamin sediert |
Puls-Oximeter für Puls, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung |
bei kleinen Kindern Narkose notwendig |
Überwachung / Dokumentation |
- Patientenparameter: Puls, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung, EKG
- Bestrahlungsgerät (Tomo: helikal; Artisté: ap-pa)
- Fraktionierung, Bestrahlungszeit (in Tagen einschl. 1. Tag)
- Zielvolumendosis und die Lungendosis (evtl. DVH)
- zeitliche Verteilung der Dosis
- effektive Dosisleistung im Risikoorgan Lunge (Lungendosis je Fraktion dividiert durch die Lungen-Bestrahlungszeit je Fraktion)
- Blockeinsatz (Blockdicke)
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Quellen |
1.) Gademann G:
Arbeitsanweisung
Magdeburg 2015
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Teil von |
Strahlentherapie spezieller Tumoren und Zielvolumen |
klinische Radioonkologie |
Radioonkologie |
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