zurück Home Brand - Verletzung Verbrennung 2. Grades der Hand
Brandverletzung
Bildquelle:SKM-Hospital, Nepal via Wikimedia commons
allgemeines  
Epidemiologie BRD 2014: 15.000 stationäre Behandlungen wegen Verbrennungsverletzung.
1953 Intensivmedizinische Behandlung
Verletzung Flammenkontakt 50 %
Verbrühung 25 %
Kontaktverbrennung 8 %
Verbrannte Fläche Der Schweregrad einer Verbrennung hängt wesentlich von der verbrannten Körperoberfläche ab.
Zur Schätzung dient die 9-er-Regel:
9 % Kopf
9 % Arm
2x9 = 18 % Bein
4x9= 36 % Rumpf
1 % Genitale
Kinder:
Sofortmaßnahmen
  • Brandwunde 10 Minuten lang kühlen (15-20°C)
  • Keimfrei abdecken
  • Blasen nicht öffnen
  • keine Salben, Puder, Öle
  • ggf. Schockbekämpfung
Brandverletztenzentrum Indikation zur Verlegung in ein Brandverletztenzentrum:
  • Verbrennung 2. Grades von 15 % der Körperoberfläche
  •  Verbrennung 3. Grades von 10 % der Körperoberfläche
  • Verbrennungen von
    • Gesicht
    • Hand
    • Fuß
    • Gelenksbereich
    • Genitale
  • Inhalationstrauma
  • elektrische Stromverletzung
Kinder:
  • Verbrennung 1. Grades von 10 % der Körperoberfläche
  • Verbrennung 2. Grades von 5 % der Körperoberfläche
Verbrennungstiefe
Grad Tiefe OP - Indikation
1 Epidermal Nein
2a Oberflächlich dermal Nein
2b Tief dermal Ja
3 Komplett dermal Ja
Burn Degree Diagram-de
Bildquelle: Original Author was Persian Poet Gal at en.wikipedia, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Prognose Lebensbedrohliche Verbrennung:
Erwachsene > 15 % KOF
Kinder > 10 % KOF
Kühlung Vielfach wird die Kühlung der verbrannten Haut empfohlen. Dabei kann es zu einer Hypothermie kommen. Eine Senkung der Körperkerntemperatur verschlechtert die Überlebenschancen. Daher nur kurzfristige Kühlung erlaubt.
Verbrennungskrankheit systemische Reaktion bei großflächigen Verbrennungen, die eine intensivmedizinische Behandlung erfordert. Auftreten Erwachsenen mit 15 % Verbrennungsgrad: 3-4
Kleinkindern ab 8 % der KOF
capillary-leak-syndrome: Flüssigkeitsverschiebung in den Extravasalraum aufgrund der erhöhten Kapillarpermeabilität Folgen: massive Flüssigkeitsverluste, Schock Die verbrannten Hautanteile setzen vasoaktive Mediatoren frei: Kinine, Prostaglandine, Katecholamine, Steroide Wärmeverlust, gesteigerter Energieverbrauch systemische Immunreaktion: Ausschwemmung von Zytokinen, DIC, Multiorganversagen Komplikationen Pneumonie (4,6 %) Sepsis (2,7 %) Lungenversagen (2,5 %) Wundinfektion (2,2 %) ARDS (1,2 %) Cholezystitiden akutes Nierenversagen Therapie: lang­wie­rige, spezialisierte, in­tensiv­medizinischen Betreuung
Infusion Ohne Infusionstherapie entwickeln Brandopfer einen hypovolämischen Schock mit folgender Niereninsuffizienz. Baxter-Parkland-Formel des Volumenbedards:
4ml /kg X % VKOF / d
Täglich. (4 ml/kg Körpergewicht) * (% Prozent der verbrannten Körperoberfläche)
IHT Inhalationstrauma Brandopfer haben häufig schädliche Gase eingeatmet. Beim Inhalationstrauma unterscheidet man:
  • thermisches IHT (Hitzeeinwirkung)
  • chemisches IHT (Reizung durch Brandgase)
  • systemisches IHT (Kohlenmonoxid, Blausäure)
Quelle 1.) Weißenberg K et al.:
Die komplexe Therapie des brandverletzten Patienten.
Ärzteblatt Sachsen Anhalt 2018; 3:48-53

2.) Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin, DGV

3.) S2k-Leitlinie Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen.
AWMF 2021, Download 8.6.24



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