zurück Home | Mikroglia | |||
allgemeines | Immunzellen des ZNS. Teil des mononukleär-phagozytären Systems (MPS). | |||
Synonyme | Hortega-Zelle, Mesoglia | |||
Morphologie | kleinste Gliazellen, schmale, lang gestreckte Zellen mit einem irregulären, länglichen Zellkern mit dichtem Chromatin. Zellfortsätze fein und sehr verzweigt. Mikroglia-Zellen können sich amöboid fort bewegen. Vor allem in der Großhirnrinde | |||
Molekularbiologie | Sekretion von TNF-α, IL-6. | |||
Funktion |
| |||
Pathologie | Man vermutet eine Beteiligung der Mikroglia an pathologischen Strukturveränderungen des Gehirns, z. B. bei Autismus, Schizophrenie, Rett-Syndrom und Multipler Sklerose . | |||
Ursprung | Mikrogliazellen stammen von Dottersackzellen ab. | Sie entstehen aus primitiven c-kit+ Erythromyeloid - Precursoren des Dottersacks. | ||
A1-Zellen | Die Erythromyeloid - Precursoren des Dottersacks entwickeln sich zu CD45+ c-kitlo CX3CR1− unreifen (A1) Zellen. | |||
A2-Zellen | Die unreifen A1 - Zellen reifen zu CD45+ c-kit− CX3CR1+ (A2) Zellen. CD31 wird abgeregelt, MCSF-R wird hochgeregelt. | |||
Hirn-Infiltration | Proliferierende A2 - Zellen werde Mikrogliazellen und wandern entlang der Nerven bis in die Großhirnrinde. | Sie infiltrieren das Gehirn mithilfe spezieller Matrix - Metalloproteinases. | ||
Mikrogliogenesis (1) | Die Mikrogliogenesis ist nicht vom Transcriptionsfactor Pu.1 (= Sfpi), Myb, Id2, Batf3 oder Klf4 abhängig. | Sie benötigt aber Irf8. | ||
Aktivierung | Hirnverletzung oder Infektion | Wanderung zum Defekt. Ausschüttung von TNF-α, IL-6 und anderer Chemokine. Antigen-Präsentieren | ||
Verletzung | Bei einer Gewebeläsion erfolgt die Umwandlung in Makrophagen. Verletzte Nervenzellen sezernieren Glutamat. Dieses bewirkt eine Ca-Aufnahme benachbarter Nervenzellen. Durch die Ca-Aufname sezernieren die Nervenzellen ATP. ATP aktiviert Mikrogliazellen. | |||
Itakonsäure | Hemmt Bakterienwachstum | Induktion durch Bakterienmembranen | ||
IRG1 | Immunoresponsive Gene1 | codiert ein Itakonsäure produzierendes Enzym (2) | ||
Glyoxylat-Shunt | Schützt Bakterien nach der Phagozytose | Itakonsäure blockiert das erste Enzym im Glyoxylat-Shunt | Phagozytierte Bakterien werden abgetötet. | |
Teil von |
Glia | Anatomie des Nervensystems | Neurologie | Neurologie, Psychiatrie |
Quellen |
1.) Kierdorf K, et al.: Microglia emerge from erythromyeloid precursors via Pu.1- and Irf8-dependent pathways. Nature Neuroscience Published online 2013. doi:10.1038/nn.3318 2.) Micheluccia A, et al.: Immune-responsive gene 1 protein links metabolism to immunity by catalyzing itaconic acid production. PNAS Published online before print, doi: 10.1073/pnas.1218599110; 2013 | |||
Impressum Zuletzt geändert am 15.06.2024 22:35