zurück Home giftige Pflanzen
allgemeines Viele Pflanzen produzieren Gifte, um sich vor Fraßfeinden zu schützen. Alkaloide
Botanische Gliederung Gliederung nach Mechanismus Gliederung nach chemischen Wirkstoffen
Pflanzenliste
lateinischer Namedeutscher Name Toxine Bemerkungen
Atropa belladonna Tollkirsche 40-87% Hyoscyamin, Apoatropin 5-17,9%, Scopolamin, Tropin, Pseudotropin, Tropinon, pyrrolidinische Alkaloide: Hygrin, Hygrolin, Cuscohyrgrin Unruhe, Ataxie, Halluzinationen, weite Pupillen, Tachycardie, Mundtrockenheit
südamerikanische Engelstrompete Scopolamin, Burundanga (Alkaloid aus der Tropangruppe Scopolamin, Hyoscin) hemmt kompetitiv die muscarinischen Acetylcholinrezeptoren. Geweitete Pupillen, Mundtrockenheit, Koordinationsprobleme, Paramnesien. Intrusionen: kurzes, flashbackartiges Wiedererleben traumatischer Erlebnisse unter Intoxikation
Datura stramonium Stechapfel
Citrullus colocynthis Koloquinte Cucurbitacine zytostatisch, antimitotisch
Convallaria majalis Maiglöckchen Convallatoxin: Blätter, Blüten Übelkeit, Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps
Sternfrucht Caramboxin. Neurotoxin, Phenylalanin - Derivat. Wirkt aus AMPA- und Kainat-Rezeptoren in Glutamat gesteuerten Synapsen. Gefährlich für Niereninsuffiziente: hartnäckiger Schluckauf, Erbrechen, Kraftlosigkeit, geistige Verwirrung, psychomotorische Unruhe, lange andauernde epileptische Anfälle, Koma, Tod. Therapie: Dialyse
Gurken, bittere Zucchini, Kürbisgewächse, Braunwurzgewächse Cucurbitacine Bitterstoffe, toxisch, insektizid, fungizid
Delphinium elatum Rittersporn Elatin Verdauungsstörungen
Euphorbia pulcherrima Weihnachtsstern stark reizende Diterpene
Gloriosa superba Ruhmeskrone Colchicin Übelkeit, Atemlähmung
Helleborus foetidus Stinkende Nieswurz Protoanemonin Übelkeit, Krämpfe
Helleborus niger Christrose digitalisähnliches Helleborein
Hedera helix Efeu α-Hederin, Falcarinol.
Iris spp. Iris Stängelteil im Boden 16-Hydroxyiridal  Verdauungsstörungen
Maniok Linamarin Blausäureglykosid in der Schale
Nerium oleander Oleander Oleandrin: Blätter, Zweige Verdauungsstörungen
Paris quadrifolia Einbeere Steroidsaponine; Glykoside: Paridin, Paristyphnin, Pennogenin. Brechreiz, Magenkrämpfen, Tod durch Atemlähmung
Prunus laurocerasus Kirschlorbeer Amygdalin:  Blätter, Samenkern Bauchschmerzen, Übelkeit. Amygdalin (Laetril) ist ein cyanogenes Glykosid. Durch Darmbakterien wird Cyanid frei gesetzt. Auch in bitteren Mandeln und aprikosenkernen.
Robinia Robinien Robin, Phasien, Syringin, Protocatechingerbstoff, Indican, Asparagin, Kämpferol, Acacetin, Lectine
Rhododendron spp. Rhododendron Andromedotoxin Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe
Solanum nigrum Schwarzer Nachtschatten Solasodin, Soladulcidin, Tomatidenol  Erbrechen, Durchfall, Lähmung bis hin zur Atemlähmung
Solanum dulcamara Bittersüßer Nachtschatten  Solasodin, Soladulcidin, Tomatidenol Erbrechen, Durchfall, Lähmung bis hin zur Atemlähmung
Solanum tuberosum Kartoffel Solanin: alle grünen Pflanzenteile, auch grüne Tomaten, unreife Auberginen Durchfall, Atemlähmung. Blockiert die Acetylcholinesterase. Hemmt den Abbau von Acetylcholin. Dadurch dauerhafte Muskelkontraktion.
Strychnos ignatii Ignatius-Brechnuss Samen Strychnin, Brucin (Alkaloide) Atemnot, Krämpfe
Thuja occidentalis Nervengift Thujon
Taxus baccata Eibe Taxane
Thevetia peruviana Schellenbaum, Karibischer Oleander Thevetin Hautreizungen, Bewusstseinsstörungen
Urtica ferox Ongaonga Cardenolid Brennreiz mit Rötungen und Blasen, Nervenstörungen
Bittermandeln Amydalin
  Jachbohnen Concanavallin A und B Wird durch Kochen oder Einweichen herausgewaschen
Senecio jacobaea Jakobs-Greiskraut leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloide Weide- und Bienengift
Claviceps Getreideschädling Mutterkornalkaloide
Wirsing, Kohlrabi, Meerrettich, Senf, Rosenkohl, Kresse, Rüben, Kapern   Senföl-Glucosinolate Jod-Fänger
Catharanthus roseus Rosafarbene Catharanthe, Madagaskar-Immergrün Vindolin: pharmakologisch inaktiv, ferner Vinblastin und Vincristin Mitosegift
Vinca minor Kleines Immergrün Vincamin. Derivate:Vinpocetin, Brovincamin, Vinconat, Vinburnin, Vindeburnol.  
  Schöllkraut Alkaloide Chelidonin, Coptisin und Sanguinarin  
  Dicke Bohne Vicin, Convicin Gefährlich für G6PD-Träger (Favismus)
Cnestis polyphylla Schlingpflanze, Kenya Neurotoxin Glabrin, Protein Methionine Sulfoximine. Wurzeln enthalten die Glycoside Rapanon, Embelin, Bergenin
Rhus toxicodendron Eichenblättrige Giftsumach Urushiol, Fisetin, Gallussäure, Rhusgerbsäure, Toxicodendrol Urushiol: starkes Kontaktallergen
Aconitum   Eisenhut Aconitin
Aconotin
Alkaloid mit neurotoxischer Wirkung,
Letale Dosis beim Menschen 1,5 - 5 mg
Wurzelknollen: 0,2 - 3%
1-2 g Wurzel tödlich
Aconitin verändert einen Natrium-Kanal
Dadurch verlängert sich der Na-Einstrom bei einem Aktionspotenzial.
Es verzögert sich die Repolarisation.
Tod durch Atemlähmung oder Herzversagen.
  Kartoffel, Tomate, Aubergine Glykoalkaloide
 
  Sonnenwendarten Pyrrlizidinalkohole Leberschäden, mx. 1,4µg Aufnahne /d
Illicium anisatum japanischem Sternanis,   Anisatin, Neoanisatin, Pseudoanisatin verursacht. Diese Substanzen agieren als nicht-kompetitive Antagonisten an GABA-Rezeptoren. Neurotoxine: nicht-kompetitive Antagonisten an GABA-Rezeptoren, Zyanose, Erbrechen, Tetanie und Nystagmus 
  Süßholz Glycyrrhizin: in Lakritz, bei längerem Mißbrauch toxisch Hypokaliämie, Hypertonus und metabolische Alkalose im Sinne eines Pseudohyperaldosteronismus 
  Grapefrucht Narangin: hemmt CYP3A4
mit Simvastatin: Rhabdomyolyse
CYP 3A4 wird in der Darmmukosa irreversibel gehemmt. Dadurch Interaktion mit ca. 80 Medikamenten: Wirkung verstärkt wird. Beispiele: Simvastatin, Atorvastatin, Amlodipin, Nifedipin, Sildenafil
  Holunder Die Samen der reifen Beeren enthalten das leicht giftige Sambunigrin.  
  Zwiebel, Schittlauch, Bärlauch Propyldisulfide, Allicin: Methämoglobin-Bildner
Allicin
Bildquelle: Emeldir via Wikimedia commons
Für Katzen und Hunde giftig 
Rauwolfia serpentia Indischen Schlangenwurzel Ajmalin: Antiarrhythmikum der Klasse I paradoxe proarrhythmische Wirkung, Bei Morder von Pflegern auf Intensivstationen verwendet.
Quellen 1.) , et al.:


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