Autoinflammation | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
allgemeines |
Entzündungsreaktion ohne Infektion | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
genetische Autoinflammatorische Erkrankungen |
Modifiziert nach (3) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
CAPS | Cryopyrin-assoziierte periodische Syndrome | Mutationen im NLRP3-Gen (CIAS1) welches Cryopyrin kodiert. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
MWS | Muckle-Wells-Syndrom | manifes- tiert sich mit nicht-juckenden Exanthemen, rezidivierenden Fieberschüben und Arthralgien und führt über die Jahre zu einem progredien- ten Hörverlust und häufig zu einer Amyloidose (Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz). Humorale Entzündungszeichen mit BSG-/CRP-Erhöhung, Leukozytose, Thrombozytose und Entzündungs- anämie sind typisch. Anakinra (1-3 mg/kg/Tag) oder Canakinumab (2-4 mg/kg alle 2 Monate) sind in dieser Indikation zugelassen und thera- peutisch hocheffektiv. Teilweise zeigen sich so- gar schon eingetretene Schäden hierunter rever- sibel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Blau-Syndrom | Mutation von CARD 15 | Beim seltenen Blau-Syndrom, liegt eine autosomal-dominant vererbte Mutation der CARD 15 („caspase recruitment domain") bzw. von NOD2 („nucleotide-binding oligomerization domain containing 2") vor. Diese Mutation wird auch bei einem Teil (-15%) von Patienten mit Morbus Crohn und bei der Sarkoidose im Kindesalter ge- funden, sodass Letztere und das Blau-Syndrom als ein Krankheitsbild aufgefasst werden. Histologisch gemeinsames Merkmal der diskutierten Erkrankungen (und auch der Sarkoidose bei Erwachsenen) ist die Neigung zur neutro- phil-granulomatösen Entzündung von Haut, Darm, Augen, Gelenken und Lymphknoten. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
PAPA | Pyogene Arthritis, Pyoderma gangraenosum, Akne - Syndrom | Pyogene Arthritis, Pyoderma gangraenosum, Akne (PAPA)-Syndrom Das autosomal-dominant vererbte PAPA-Syn- drom manifestiert sich im späteren Kindes- und Jugendalter. Hier kommt es wahrscheinlich durch Störung inhibitorischer Effekte von Pyrin auf die Produktion von aktivem IL-1f3 zur Autoinflam- mation. Klinisch imponieren im Kindesalter aseptische Arthritiden v. a. an Knien, Ellenbogen und Sprunggelenken. Ab der Pubertät kommt eine schwere Akne, im Erwachsenenalter ein Py- oderma gangraenosum sowie Pathergie-artige sterile Abszesse an Injektionsstellen hinzu | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AOSD | adult onset Still's disease | Morbus Still im Kindes- und Erwachsenenalter Der Morbus Still (systemische juvenile idio- pathische Arthritis) bzw. die bei (jungen) Er- wachsenen als adult onset Still's disease (AOSD) bezeichnete Erkrankung werden auch zu den autoinflammatorischen Erkrankungen gezählt. Bei beiden Formen werden erhöhte IL-18-Spie- gel und somit indirekte Hinweise auf eine ver- mehrte IL-1ß-Aktivität gefunden [3]. Leitsymptome sind im akuten Stadium tägli- che hohe Fieberschübe mit meist abendlichen Spitzen bis über 39 °C, mit morgendlich deut- lich niedrigeren, manchmal sogar normalen Temperaturen, eine Mono-, Oligo- oder Po- lyarthritis (seronegativ), eine (meist zervikale) Lymphadenopathie, Halsschmerzen (- 70% der Fälle), Hepato- und Splenomegalie und ein zwar charakteristisches aber oft nur leichtes makulo- papulöses, „lachsfarbenes" Hautexanthem . Humorale Entzündungszeichen (BSG, CRP, Leu- kozytose, Thrombozytose) sind obligat deutlich erhöht, wobei insbesondere ein exzessives Ferritin (> 5000 bis > 100001ag/d1) typisch für die AOSD ist. Therapeutisch werden Glukokortikoide, Methot- rexat und TNF-alpha-Antagonisten eingesetzt, bei hochaktiven systemischen Entzündungszei- chen eher IL-1-Antagonisten (Anakinra, Canaki- numab) und IL-6-Blocker (Tocilizumab) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
PFAPA | Periodisches Fieber mit aphtöser Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis | Das PFAPA-Syndrom ist gegenüber den ande- ren periodischen Fiebersyndromen eine relativ häufige Erkrankung, deren Ätiologie unklar ist. .Aufgrund der klinischen Ähnlichkeiten und ent- sprechender serologischer Entzündungszeichen wird dies auch zu den autoinflammatorischen Syndromen gerechnet. Es ist gekennzeichnet durch Fieberschübe, meist schon beginnend in der frühen Kindheit, die sich ungefähr alle 3-4 Wochen wiederholen und ca. 3-6 Tage an- dauern, ohne dass eine andere Ursache (z.B. eine Infektion) erkennbar ist. Die Episoden be- ginnen abrupt und sind typischerweise begleitet von Pharyngitis, aphtösen Mundschleimhaut- läsionen, Lymphadenopathie, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und auch (leichteren) Bauch- schmerzen. Die Patienten sind zwischen den Fieberschüben erscheinungsfrei, bei den meis- ten Patienten bessert sich das PFAPA-Syndrom im Erwachsenenalter bis zur Vollremission | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
CRMO | Chronisch rekurrierende multifokale Osteomyelitis | Chronisch rekurrierende multifokale Osteomyelitis (CRMO) Dieses Krankheitsbild ist durch eine multifoka- le, sterile „Osteomyelitis" - mit und ohne Fie- ber - sowie entzündliche Hautveränderungen, typischerweise einer palmoplantaren Pustulose gekennzeichnet. Am häufigsten sind von der „Hyperostose" die Claviculae und die Wirbel- säule betroffen. Es besteht oft eine Psoriasis oder eine chronische entzündliche Darmerkrankung. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
SAPHO | Synovitis, Akne, Pustulosis, Hyperostose, Osteitis | Das im Jugend- und Erwachsenenalter auftreten- de SAPHO-Syndrom (Synovitis, Akne, Pustulosis, Hyperostose und Osteitis) ähnelt der CRMO mit ähnlichen Hauterscheinungen und insbesondere einer schweren Acne conglobata | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
MIS-C | Multisystem Inflammatory Syndrome in Children | Tritt 2-6 Wochen nach Covit 19-Infektion auf. |
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Multiorganversagen Schock |
CRP, Ferritin, Troponin erhöht HB, Thrombozyten, Lymphozyten erniedrigt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schnitzler’s Syndrom(4,5) | Obligate Kriterien: Urticaria Monoclonale IgM | weiter Kriterien Fieber, rezidivierend Abnormale Knochenbefunde Arthralgie, Arthritis Knochen-Schmerzen Leukozytose erhöhte Blutsenkung Leber und Milz vergrößert Neutrophilie Hautinfiltrate CRP erhöht | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Teil von |
Erkrankungen des Immunsystems | Immunologie | Medizin | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen |
1.) Peter H-H, et al.: Klinische Immunologie. Urban & Fischer 3. Auflage 2012 2.) Park H, et al.: Lighning the fires within: the cell biology of autoinflammative diseases. Nat Rev Immunol 2012;12:570-580 3.) Specker C: Systemische autoinflammatorische Erkrankungen. Klinikarzt 2015;44:508-513 4.) Lipsker D, Veran Y, Grunenberger F, Cribier B, Heid E, Grosshans E: The Schnitzler syndrome: four new cases and review of the literature. Medicine (Baltimore) 2001; 80: 37-44. 5.) Simon A, Asli B, Braun-Falco M, et al.: Schnitzler’s syndrome: diagnosis, treatment, and follow-up. Allergy 2013; 68: 562-8. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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