zurück Home | Sexuelle Identitätsstörungen | ||||
allgemeines |
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Bei der Befruchtung der Eizelle kann das Spermium des Mannes entweder ein X- oder ein Y-Chromosom in das kindliche Genom einbringen. | Im Normalfall stimmen das biologische Geschlecht und die Geschlechtsidentifikation überein. | Das bedeutet, dass biologisch männliche Menschen sich auch als männlich empfinden und biologisch weibliche Mensche sich als weiblich empfinden. | |
Sexuelle Differenzierung | Die normale biologische Geschlechtsdifferenzierung wird durch das Sry - Gen auf dem Y-Chromosom bestimmt. | Das Sry-Gen aktiviert bei Männern Sox9. | Bei Frauen suprimiert Foxl2 das Sox9 - Gen. | ||
Sexuelle Störungen | Die Ausprägung des biologischen Geschlechts kann somatisch gestört sein: Intersexualität, AGS. | Bei normaler somatischer Geschlechtsentwicklung kann ... | das Sexualverhalten verändert sein: | Homosexualität, Pädophilie, Sodomie | |
das Gefühl der Geschlechtszugehörigkeit verändert sein: | Transvestit, Transsexuelle | ||||
das geschlechtstypische Verhalten verändert sein.: | Travestie, Dragqueen | ||||
Epidemiologie | 2017 wurde 2524 Deutsche ab 14 Jahren wurden per Fragebogen befragt(4). | Frauen
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Männer
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LGBT | Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender | ||||
Intersexualität | Hermaphroditismus verus: sowohl ovarielles als auch testikuläres Gewebe nachweisbar. | ||||
Pseudohermaphroditismus: Gonaden und Phaenotyp stimmen nicht überein. | Pseudohermaphroditismus masculinus: testikuläre Feminisierung | ||||
Pseudohermaphroditismus femininus: adrenogenitales Syndrom | |||||
Transgeschlechtlichkeit | Entwicklung einer anderen Geschlechtsidentität im Laufe des Lebens. | Kann im frühen Kindesalter, als Jugendlicher oder als Erwachsener erfolgen. | |||
geschlechtsangleichenden Operationen von Mann zu Frau | Vaginoplastik: der Penis wird in eine Vagina umgewandelt, was über eine Inversion des Penis passiert:
Im ersten Schritt wird ein Schnitt zwischen den Hoden gesetzt, die dann entfernt werden. Ein weiterer Schnitt entlang der Eichel ermöglicht dann das Trennen der Schafthaut von Harnröhre und Schwellkörper, sodass die Schafthaut frei liegt. Diese wird im weiteren Verlauf umgestülpt und zwischen Blase und Enddarm platziert – sie bildet die Neovagina. Die Schwellkörper werden entfernt und die Eichel zu einer Klitoris modelliert. In der Regel versucht man die Nerven und Gefäße während der Prozedur zu erhalten, um die Funktionalität in Bezug auf das Wasserlassen und Lustempfinden zu erhalten. Nach etwa zwei bis drei Monaten geht es dann weiter mit dem Modellieren der äußeren Schamlippen und bei Bedarf werden Brustimplantate eingesetzt. | ||||
AGS | adrenogenitales Syndrom | Virilisierung des äußeren Genitale weiblicher Foeten mit weiblichem inneren Genitale. | |||
Sexuelle Identitätsstörungen | Das eigene anatomische Geschlecht wird objektiv wahrgenommen, aber als fremd empfunden. | ||||
Geschlechts - Inkongruenz | Abweichung der Geschlechtsidentität von den vorherrschenden kulturellen Normen. | ||||
Gender-Dysphorie | Leidensdruck durch die Abweichung der Geschlechtsidentität. | ||||
Homosexualität | Streben sexuelle Beziehungen mit dem gleichen Geschlecht an. | MSM: Men sex with men | |||
Transvestitismus | Bekleidung eines anderen Geschlechts, unabhängig von der sexuellen Orientierung. | Frauen in Männerkleidung und Männer in Frauenkleidung. | |||
Travestie-Künstler | Ein Mann, der in verschiedene Frauenrollen schlüpft und auch prominente Frauen imitiert oder parodiert. | ||||
Dragqueen | Drag: dressed as a girl | Ein Mann, der in künstlerischer oder humoristischer Absicht durch Aussehen und Verhalten eine Frau darstellt. | |||
Eine Dragqueen hat eine feste Rolle mit eigenem „Drag-Namen“. | |||||
Dragking | Eine Frau, die einen Mann darstellt. | ||||
Transsexuelle | Wünschen eine anatomische Geschlechtsveränderung. | ||||
Agender | Person, die ihre Geschlechtsidentität weder als männlich noch als weiblich definiert beziehungsweise keine Geschlechtsidentität besitzt. | ||||
Androgyn | Kombination aus maskulinen und femininen Zügen oder eine nicht-traditionelle Genderausdrucksform. | ||||
Cisgender/Cis | Personen, deren Geschlechtsidentität dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht. | ||||
Gender | Begriff für die Geschlechtseigenschaften einer Person, die durch inneres Empfinden oder die Gesellschaft geprägt wurden. | Im Deutschen auch: soziales Geschlecht. Wird vor allem in Abgrenzung zum biologischen Geschlecht verwendet. | |||
Genderausdrucksform | Äußere Merkmale, mit denen eine Person ihr Geschlecht ausdrückt (etwa Frisur, Kleidung, Schmuck, Makeup, Tonfall oder Körpersprache). | Die Genderausdrucksform kann mit der Geschlechts identität einer Person übereinstimmen – oder nicht. | |||
Gender-Dysphorie | Medizinische Diagnose für Transmenschen nach dem DSM-5-Katalog der American Psychiatric Association („Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“, 5. Auflage). | ||||
Genderfluid | Wenn die Geschlechtsidentität oder Ausdrucksform im Spektrum zwischen Mann/maskulin und Frau/feminin immer wieder neu verortet wird. | ||||
Genderqueer | Begriff für eine nicht binäre Geschlechtsidentität, die weder männlich noch weiblich ist, sondern dazwischen oder jenseits davon liegt oder eine Kombination darstellt. | ||||
Geschlechterbinarität | Darunter versteht man das allgemein vorherrschende Verständnis von Geschlecht als einer strikten Entweder-oder-Entscheidung zwischen Mann/maskulin und Frau/feminin, basierend auf dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht. | ||||
Geschlechtsangleichung | Medizinische Maßnahmen wie Hormontherapien und Operationen, die den Körper einer Person an ihre Geschlechtsidentität anpassen. | ||||
Geschlechtsidentität | Das tief empfundene innere Gefühl eines Menschen, das dessen geschlechtliche Verortung bestimmt. | ||||
Geschlechtskonform | Wenn das Verhalten und das Geschlechtsempfinden mit den kulturellen und gesellschaftlichen Normen übereinstimmen, die von einer Person erwartet werden. | Aber nicht alle Cis-Menschen verhalten sich geschlechtskonform und nicht alle Transmenschen nichtgeschlechtskonform. | |||
Geschlechtsneutral | Beschreibt ein Objekt oder eine Einrichtung, die nicht nur einem bestimmten Geschlecht zugeschrieben wird: zum Beispiel ein androgynes Kleidungsstück oder eine für alle zugängliche Toilette. | ||||
Geschlechtsvariant | Wenn das Verhalten und die Genderausdrucksform nicht mit den Normen übereinstimmen, die von einer Person erwartet werden. Das gilt insbesondere für Jungen oder Männer, die als „nicht männlich genug“ oder feminin gelten, beziehungsweise für Mädchen oder Frauen, die nicht „weiblich genug“ oder maskulin erscheinen. Nicht alle Transmenschen sind geschlechtsvariant, und nicht alle geschlechtsvarianten Personen identifizieren sich als trans. Auch Cis-Menschen können geschlechtsvariant sein. | ||||
Intersexualität | Tritt auf, wenn eine genetische, genitale, reproduktive oder hormonelle Prädisposition einen Körper hervorbringt, der nicht als eindeutig männlich oder weiblich zu kategorisieren ist. | ||||
LGBTQ | Akronym für Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell, trans oder queer sind und/oder ihr Geschlecht hinterfragen. In Deutschland wird die Gruppe noch etwas weiter gefasst: LSBTTIQ (lesbisch, schwul, bisexuell, trans, transsexuell, intersexuell, queer). | ||||
Nicht binär | Spektrum von Geschlechtsidentitäten und -ausdrucksformen jenseits von Mann/Frau. Dazu gehören auch Personen, die sich als agender, bigender, queer, genderqueer oder genderfluid identifizieren. | ||||
Pubertätsblocker | Hormonpräparate, die bei Jugendlichen, die an ihrer Geschlechtsidentität zweifeln, die körperliche Entwicklung hemmen (Bartwuchs, Stimmbruch, Brustwachstum). Den Betroffenen soll so mehr Zeit gegeben werden, um über die Notwendigkeit einer Geschlechtsangleichung nachzudenken. | ||||
Queer | Bezeichnet Menschen, die nicht heterosexuell und/oder cis sind. | ||||
Sexuelle Orientierung | Bezeichnet ein Muster emotionaler, romantischer und/oder sexueller Anziehung zu anderen Menschen. Die sexuelle Orientierung beschreibt Gefühle und Handlungen im Bezug auf andere Personen, während die Geschlechtsidentität ein tief empfundenes Gefühl des Selbst zum Ausdruck bringt. | ||||
Soziale Transition | Beschreibt den Prozess, durch den ein Transmensch sein Leben gemäß der Geschlechtsidentität gestaltet. Dazu gehört häufig, dass er andere bittet, einen Namen und ein Pronomen zu verwenden, welche seiner Geschlechtsidentität entsprechen. | ||||
Transgender/Trans | Eine Person, deren Geschlechtsidentität nicht dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht. Im Deutschen spricht man auch von Transfrau/Transmann, oder man gebraucht die Adjektive trans/trans* als Oberbegriff für trans gender, transsexuell und transgeschlechtlich. | ||||
Transsexualität | Ein älterer Begriff, der auf den Sexualforscher Magnus Hirschfeld (1868–1935) zurückgeht und in Deutschland noch immer als Diagnose verwendet wird. Das Konzept wird kritisiert, weil es auf dem binären Geschlechtsbild basiert. Als Identitätsbezeichnung hat sich Transgender/trans durchgesetzt. | ||||
Zugewiesenes Geschlecht | Bestimmung des Geschlechts eines Neugeborenen primär aufgrund der visuellen Beurteilung der Genitalien bei der Geburt. | ||||
Quellen |
1.) TransInterQueer: soziales
Zentrum und ein politisch, kulturell und im Forschungsbereich. Setzt sich für
trans-, intergeschlechtliche und queer lebende Menschen ein. 2.) Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland 3.) Green ER: The Teaching Transgender Toolkit Center for Sex Education, 2015 ISBN: 978-0-9966783-0-8 4.) Haversath J, Gärttner KM, Kliem S, Vasterling I, Strauss B, Kröger C: Sexual behavior in Germany—results of a representative survey. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 544–50. DOI: 10.3238/arztebl.2017.0545 | ||||
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