IMRT |
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allgemeines | Intensitäts - Modulierte RadioTherapie | Spezielle Form der 3D-konformalen Bestrahlung | Bestrahlungs-Planung Strahlen - Physik Technik der Strahlentherapie Radioonkologie | |||||||||||||||||||
3D-Planung | Bei der CT-gestützen Bestrahlungsplanung wird ein 3D-Model des Bestrahlungsvolumens und der Risikoorgane erstellt. | Der Planungs-Physiker kann Zahl, Intensität und Form der Strahlenfelder verändern. | Ziel ist eine möglichst homogene Bestrahlung des Zielvolumens und eine möglichst gute Schonung der Risikoorgane. | |||||||||||||||||||
Die konventionelle 3D-Planung ergibt bei einfach geformten Zielvolumina und Risikoorganen gute Ergebnisse. | Bei komplexen Situationen werden immer mehr Felder notwendig. | Mit jedem zusätzlichen Feld wird es immer schwieriger, die Wirkung auf die Dosisverteilung abzuschätzen. | ||||||||||||||||||||
inverse Planung | Bei der inversen Strahlentherapie-Planung gibt der Strahlentherapeut zusätzlich die Solldosis im Zielvolumen und die Toleranzdosen der Risikoorgane an. | Der Planungsrechner generiert selbsttändig immer neue Pläne und vergleicht die Sollwerte mit den Istwerten. | Nach ca. 200 Plänen ist eine hochgradig optimierter Plan mit 50 bis 100 Feldern entstanden. | |||||||||||||||||||
Indikation | Die IMRT wird angewendet, wenn die Schonung der Risikoorgane oder die Dosismodulation innerhalb des Zielvolumens auf andere, einfachere Art nicht erreichbar ist(5). | |||||||||||||||||||||
Die IMRT soll nur eingesetzt werden, wenn sie patientenindividuell einen klinisch relevanten Vorteil gegenüber konventionellen Bestrahlungstechniken versprechen. Dies gilt sowohl bei Behandlungen in kurativer als auch in palliativer Intention (5). | ||||||||||||||||||||||
Vorteile | In folgenden Fällen ist die IMRT einer konventionellen 3D-Planung überlegen: |
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Nachteile | Die IMRT und die häufigeren Lagekontrollen im Rahmen der IGRT verursachen eine höhere Dosis weit außerhalb des Zielvolumens. | Das könnte sich bei Tumoren mit langer Überlebenszeit auf die Häufigkeit von Zweittumoren (z.B. Bronchialkarzinom nach Mammakarzinom) auswirken. | ||||||||||||||||||||
Ungenaue Lagerung und Lage Veränderung während der Therapie wirken sich stark auf die Qualität der Behandlung aus. | Eine IMRT sollte daher nur in Verbindung mit einer IGRT (Image Guided Radiation Therapy) durchgeführt werden. | |||||||||||||||||||||
Techniken |
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Dosismodulation, Dose-Painting | Innerhalb eines Zielvolumens werden Regionen unterschiedlicher Dosierung definiert. | Z.B. benötigen Tumorregion und Lymphabfluss eine gewisse Dosis. | Da diese Dosis für den Primärtumor nicht ausreichend ist, muss der Primärtumor mit einer höheren Dosis bestrahlt werden. | Diese höhere Dosis wird häufig als Boost bezeichnet. | ||||||||||||||||||
konventionellen 3D - Planung | Bei der konventionellen 3D - Planung werden z.B. zunächst Tumorregion und Lymphabfluss mit einer gewissen Dosis gestrahlt. | Danach wird mit einem 2. Plan der Primärtumor zusätzlich bestrahlt. | Bei der konventionellen 3D - Planung wird mit dem 2. Plan ungewollt auch das größere 1. Zielvolumen höher dosiert. | |||||||||||||||||||
IMRT | Die IMRT kann bei jeder einzelnen Fraktion die Dosis in unterschiedlichen Regionen variieren. | Die IMRT berechnet eine simultane Bestrahlung von Regionen unterschiedlicher Dosis korrekt. | ||||||||||||||||||||
SIB | Simultan integrierter Boost | Nur mit IMRT möglich. | Verkürzt die Gesamtbestrahlungszeit der Serie. | |||||||||||||||||||
IMRT - fähige Planungssysteme |
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Dosierung | In der ICRU 83 wird der Medianwert im PTV empfohlen. | Alternative: arithmetisches Mittelwert im PTV um 5 mm verkleinert. | ||||||||||||||||||||
Die Abweichungen zwischen diesem Wert und dem Median betragen selten mehr als 1% (2). | Nicht anwendbar bei integriertem Boost! | |||||||||||||||||||||
Dosis - Inhomogenität | Folge: Vergrößerte Inhomogenitäten bei konstant gehaltenem Dosismittelwert verschlechtern die Tumorkontrollwahrscheinlichkeit. | Konformale 3D-Planung: Standardabweichungender Dosis im Plataubereich etwa 3%. | ||||||||||||||||||||
Verifikation | Wegen der großen Zahl von Segmenten ist es extrem aufwendig, jedes einzelne Feldsegment separat zu prüfen. | VerSoft | Mit VerSoft von PTW wird ein Messarray mit allen Segmenten aus einer Strahlrichtung bestrahlt. | |||||||||||||||||||
Octavus | 4D-Phantom von PTW. Detektor dreht sich synchron zu Gantry. | |||||||||||||||||||||
VerSoft | Mit VerSoft von PTW wird ein Messarray mit allen Segmenten aus einer Strahlrichtung bestrahlt. | Das gesamte Messfeld hat eine Größe von 32 x 32 cm und 729 Messpunkte. | ||||||||||||||||||||
Für die Verifikation werden nur die Messpunkte verwendet, die wenigstens von einem Segment bestrahlt werden. | Z.B. 133 Messpunkte werden evaluiert. Grenzwert: max. 3% Abweichung. Passing - Kriterien: 90-100% der Messpunkte | |||||||||||||||||||||
Aufwand | ||||||||||||||||||||||
Quellen | 1.) John L. Meyer JL, et al.
(Eds.): IMRT, IGRT, SBRT: Advances in Treatment Planning and Delivery of Radiotherapy. Karger 2007, ISBN: 9783805581998 2.) Bratengeier K: Mitteilung MedPhys 2013 Universitat Würzburg 3.) Bratengeier K, et al.: Remarks on reporting and recording consistent with the ICRU Reference Dose. Radiation Oncology 4(2009):44 doi:10.1186/1748-717X-4-44 4.) Chao KSC, et al.: Practical Essentials of Intensity Modulated Radiation Therapy. 3. Auflage, Lippincott 2013, ISBN/ISSN: 9780781752794 5.) DGMP und DeGRO: Leitlinie zur Strahlentherapie mit fluenzmodulierten Feldern. DGMP-Bericht Nr. 19, 2004 2018: Überarbeitung der ersten Fassung der Leitlinie i.S. einer S1-Leitlinie. Fassung von DGMP und DeGRO akzeptiet. |
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