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allgemeines Erhöhung der Rektaltemperatur über 37,9°C.

Normalwert

Rektaltemperatur 37°C (36°C - 38°C). In der Leber 41°C, im Myocard 38,8°C.

Ursachen

  • bakterielle Infektionen
  • Virusinfektionen
  • Arzneimittel
Mechanismus Erhöht die Aktivität der T-Lymphozyten.

Makrophagen

Makrophagen werden bei einer Infektion aktiviert und produzieren Interleukin 1. Dieses dringt im praeoptischen Feld in den Hypothalamus ein und bewirkt eine Temperaturerhöhung.

Drug Fever

Erhöhung der Rektaltemperatur durch Medikamente. 3% der Arzneimittelerkrankungen.
  • Allergie: Fieber nach wenigen Stunden
  • Antibiotika, Zytostatika: 5-6 Tage
  • Coronartherapeutika: 45 Tage

Pyrogene Pharmaka

Amphotericin B Ampicillin, Antithrombin III, Atropinsulfat, Bleomycinsulfat, Calciumdobesilat, Carbimazol, Carbamazepin, Cefalosporine (fast alle), Chinidin, Chinin, Chlorpromazin, Colistin, Diltiazem, Diphenylhydantoin, Dobutamin, Famotidin, Filgrastin, Fludarabin, Halothan, Levothyroxin, Methyldopa, Minocyclin, Nifedipin, Nitrofurantoin, Oxprenolol, Pamidronat, Pegaspargase, Penicillin G, Pentazocin
Fieberndes Kind
Anamnese Seit wann? Wie hoch maximal? tageszeitliche Schwankungen? Begleitsymptome?
Klinik ABC-Schema A = Appearance – Erscheinungsbild/Bewusstseinslage/Allgemeinzustand C = Circulation – Hautperfusion (am einfachsten: Rekapillarisierungszeit Stirn)  B = Work of Breathing – Atmung/Atemarbeit B = Work of Breathing – Atmung/Atemarbeit
Untersuchung obere Atemwege, HNO Lunge abhorchen Abdomen, Nierenlager, Urinstatus Neurologie: Meningismus
Re-Evaluation bei fortbestehendem Fieber nach 6–12–24 h, je jünger desto schneller Blutbild mit Diff-BB, CRP, Rachenabstrich, Urin-, Blutkultur, Stuhlprobe, ggf. apparative Diagnostik.
ambulante Therapie Ibuprofen:
5–7, 5–10mg/kgKG
bis zu 4 x tgl
 Paracetamol
10–15 mg/kgKG
4–6 x tgl).
 Ausweichmedikament ab 3 Monate:
Metamizol
10–15 mg/kgKG
3–4 x tgl).
ASS bei Kindern bis 15 Jahren obsolet!Gefahr eines Reye-Syndroms
stationäre Behandlung:
Indikation
 Lethargie, fehlender Blickkontakt Dehydratationszeichen  Hautblutungen, unklarem Exanthem Meningismus
über 60/min angestiegenen Atemfrequenz  Säuglingen stets, wenn keine sichere „harmlose“ Diagnose gestellt werden konnte. an Anlehnung an (2)
Fieberkrampf
Epidemiologie Auftreten bei 2 bis 5 % aller Kinder 6. Lebensmonat bis 6. Lebensjahr Gipfel mit dem 2. Lebensjahr Es sind mehr Jungen als Mädchen betroffen.
Klinik 75 % der Kinder haben Fieber über 39 Grad meist treten Fieberkrämpfe zwischen 18 bis 22 Uhr auf. 2/3 der Kinder haben nur einen Fieberkrampf, bei 1/3 treten weitere FK auf.
Auslöser Am häufigsten Viren HPV6 (Drei-Tage-Fieber) Impfungen: Fieberkrämpfe 4/100.000 Kinder (sehr selten).
Risiko 1/3 der Kinder haben eine familiäre Vorbelastung 20 % Risiko bei Geschwistern 33 % bei Eltern).
Behandlung Beim ersten FK ist eine stationäre Beobachtung in der Regel nicht nötig. Ein Routinelabor ist nicht erforderlich, wenn die Fieberursache klar ist. Eine Lumbalpunktion kann notwendig sein bei:
  • Säuglingen
  • lange dauernden FK
  • ungenügend Geimpften
  • antibiotisch vorbehandelten Kindern.
Eine Fiebersenkung verhindert nicht das Auftreten von Fieberkrämpfen. Ein EEG oder MRT werden nicht empfohlen. Eine Akutbehandlung wird nur bei lange dauerndem Krampf (> 5 Minuten) empfohlen:
Gabe von Diazepam rektal (5 mg < 15 kg, 10 mg darüber). Bukkales Midazolam ist für FK nicht zugelassen, wird aber mitunter als individueller Heilversuch eingesetzt.

Fiebersenkende Medikamente

  • Paracetamol
  • Acetylsalicylsäure
  • Metamizol

Teil von

Infektion Erkrankungen des Immunsystems Kinderheilkunde
Quellen 1.) http://www.neuropaediatrie.com Deutsche Gesellschaft für Neuropädiatrie

2.) Kids im Fieber: Wenn’s akut wird.
DocChech 2024

Impressum                               Zuletzt geändert am 28.02.2023 18:31