zurück Home Morbus Parkinson G20 links ohne M. Parkinson - rechts mit M. Parkinson Dopaminerge Bahnen
Bildquelle: Johanzebin via Wikimedia commons
allgemeines Schüttellähmung
Pathologie Degeneration von Dopamin-produzierenden Nervenzellen in der Substantia nigra des Mittelhirns. Symptome erst auftreten, wenn 55-60 % aller Dopamin erzeugenden Zellen abgestorben sind
Retina Dopaminerge Nervenzellen der Retina sind vermindert (3,4). GCIPL, (ganglion cell-inner plexiform layer), Ganglienzellschicht deutlich dünner
INL (inner nuclear layer) innere Kernschicht. Nachweis mit OTC Frühsymptom von M. Parkinson
Klinik Kernsymptome
  • Bradykinese mit Rigor
  • Tremor
  • Haltungsinstabilität
Verschlechterung der Feinabstimmung von Bewegungen.
Weniger Spontanbewegungen, Gestik, Mimik.
Versteifung von Muskeln (Rigor)
Ruhezittern (Tremor)
Gastrointestinalen Beschwerden.
Obstipation,
verlängerter Darmpassage
Stuhlgang-assoziierten Dysfunktionen
Kann den klassischen motorischen Symptomen mehrere Jahre vorausgehen.
REM-Schlaf Im REM-Schlaf werden geträumte Bewegungen nur von den Augenmuskeln ausgeführt. Die Aktionen der Skelettmuskulatur werden unterdrückt Bei M. Parkinson ist die unterdrückung der Muskelbewegungen z.T. gestört. Betroffene Patienten schlagen beispielsweise mit den Armen um sich, reden vor sich hin oder schreien plötzlich laut auf.
Pisa-Syndrom Bildliche Beschreibung einer Schiefhaltung (schiefer Turm) nicht spezifisch für Parkinson. Auch bei Langzeittherapie mit Neuroleptika, Morbus Alzheimer und Multisystematrophie.
sekundärer Parkinson Auslösung durch Medikamente, Normaldruckhydrocephalus, vaskuläre Enzephalopathie
APS atypische Parkinson-Syndrome
  • sprechen kaum auf L-Dopa an
  • charakteristischer klinischer Verlauf
  • zusätzliche neurologische Ausfälle
SNCA kodiert α-Synuclein lösliches Protein im Gehirn. An der Regulation der Dopamin-Ausschüttung beteiligt. Kann Membrankanäle bilden. Synucleinopathien durch Mutationen im SNCA-Gen: erbliche Formen von Parkinson, Lewy-Körperchen-Demenz.
α-Synuclein bildet pathologische Aggregate von fehlgefalteten Proteinen. Dopaminerger neuronaler Verlust in bestimmten Hirnregionen. Die Aggregate von α-Synuclein können sich prionenartig ausbreiten.
PMR1 Ca++ / Mn++ - Ionenpumpe im Golgi-Apparat. Degenerierende dopaminerge Zellen haben einen ungewöhnlich hohen Ca-Gehalt. Eine Hemmung der PMR1 könnte den Anstieg von Kalzium in den Nervenzellen verhindert(1).
PINK1 Signalkette zur Kontrolle von Mitochondrien-Abbau und -Bewegung
Genetik LRRK2, SNCA, VPS35 am häufigsten Vor dem 50. Jahr: PRKN, PINK1, DJ1, LRRK2, SNCA und VPS35 Varianten im MAPT - Gen und SNCA - Gen erhöhen das Erkrankungsrisiko.
LRRK2 = Dardarin. Eine Mutation verursacht eine erbliche Form des M. Parkinson. Dardarin überträgt Phosphate auf andere Proteine. Es ist für die Dopamin-Synthese im Mittelhirns essentiell.
Therapie
L-Dopa Verringert den Rigor Umwandlung von Levodopa zu Dopamin
Madopar 125T® Levodopa 100 mg, Benserazid 25mg Benserazid hemmt den Abbau von Levodopa außerhalb des Gehirns. Dadurch ist eine geringere Dosis Levodopa erforderlich. Dosierung: Beginn mit 1 - 2 Tabletten. Steigerung alle 3-7 Tage um 0,25 bis 1 Tablette. Maximal 8 Tabletten/Tag.
Rasagilin
NW Dyskinesie (ruckartigen und unkontrollierbaren Bewegungen), akute dopamininduzierte Psychose.
Therapie Neuroleptika blockieren dopaminerge D2-Rezeptoren.
Vortioxetin Brintellix®   Pro 2015;16: Zusatznutzen nicht belegt.
Cinpanemab   Antikörper gegen α-Synuclein Prüfphase Synukleopathien: atypisches Parkinson-Syndromen, Lewy-Body-Demenz, Multisystematrophie
Prasinezumab   Bindet selektiv an aggregiertes α-Synuclein Prüfphase PASADENA-Studie

Teil von

degenerative ZNS-Erkrankungen Neurologie Genetik
Quellen 1.) Büttner S, et al.:
The Ca2+/Mn2+ ion-pump PMR1 links elevation of cytosolic Ca2+ levels to a-synuclein toxicity in Parkinson’s disease models.
Cell Death and Differentiation 2012 advance online publication

2.) Pagano G, et al. for the PASADENA Investigators and Prasinezumab Study Group:
Trial of Prasinezumab in Early-Stage Parkinson’s Disease.
N Engl J Med 2022;387:421-32.
DOI: 10.1056/NEJMoa2202867

3.) Wagner S K, et al.:
Retinal Optical Coherence Tomography Features Associated With Incident and Prevalent Parkinson Disease.
Neurology 2023
doi: 10.1212/WNL.0000000000207727

4.) Koska V, Albrecht P:
Inner Retinal Thickness Changes in Prevalent and Incident Parkinson Disease: A Potential Biomarker With Prognostic Value?
Neurology 2023
doi: 10.1212/WNL.0000000000207780

Impressum                           Zuletzt geändert am 27.04.2022 21:04