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HNO-Tumore

Gray994
Bildquelle: Henry Vandyke Carter, Public domain, via Wikimedia Commons

Allgemeines

Alle Abschnitte des HNO-Bereichs können Tumoren bilden. Am meisten sind die Teile betroffen, die aufgenommenen Schadstoffen (z.B. Zigarettenrauch) am stärksten ausgesetzt sind.

Epidemiologie

Alkoholmissbrauch und Nikotinabusus sind die wichtigsten Risikofaktoren. Ferner schlechte Mundhygiene und Virusinfektionen (EBV, HPV). Weltweite Inzidenz 500 000, Mortalität 200 000 pro Jahr.

Prognose

In erster Linie vom Stadium abhängig. Genauer ist die Amsterdamer RPA-Klassifikation.

Klinik

Je nach Lokalisation sehr unterschiedlich. Viele Tumoren fallen erst durch befallene Halslymphknoten auf.

Staging

TNM-Klassifikation. Die T-Klassifikation ist von der Primärtumorlage abhängig. Die N-Klassifikation ist ziemlich einheitlich. Nur Nasopharynxkarzinome haben Besonderheiten.

Metastasierung

HNO-Tumoren metastasieren schnell in die zervikalen Lymphnoten. Distante Metastasen finden besonders häufig in der Lunge, in den Knochen und der Leber.

Tumor-Arten

Die häufigsten HNO-Tumoren sind Schilddrüsen,- Kehlkopf- und Schlund-Tumoren.

Larynx

Kehlkopftumoren machen sich früh durch Veränderung der Stimme bemerkbar.

Pharynx

Schlundtumoren finden sich im Epi- oder Nasopharynx, im Meso- oder Oropharynx sowie im Hypopharynx.

Schilddrüse

Die meisten Herdbefunde der Schilddrüse sind gutartig. Kalte Knoten mit Wachstumstendenz müssen abgeklärt werden.

Diagnostik

Die Panendoskopie umfasst die Spiegelung der Mundhöhle, des Schlundes, des Kehlkopfes und der Nasenhöhlen.

Morphologie

90% Plattenepithelkarzinome. Seltener basaloid-squamöse Karzinome, lymphoepitheliale Tumoren, Adenokarzinome u.a.

Carcinoma in situ. Auflösung der normalen Schichtung der Epidermis. Zahlreiche Mitosefiguren. Basalmembran noch intakt.
  Carcinoma in situ

Therapie

Die Primärtherapie besteht in der vollständigen chirurgischen Entfernung des Tumors und der regionalen Lymphknoten. Bei einigen Tumoren, z.B. Nasopharynx- und Nasennebenhöhlentumoren ist dies oft nicht möglich. Eine Strahlentherapie ggf. in Kombination mit einer Chemotherapie kann primär oder postoperativ eingesetzt werden.

Ergebnisse

In randomisierten Studien wird ermittelt, welche Behandlung am besten ist.

Operation

Die Operation des Primärtumors richtet sich nach der Lokalisation. Die Lymphknotenentfernung heißt Neck Dissection.

Radiatio

Die Strahlentherapie wird als primäre Behandlung bei inoperablen Tumoren, als postoperative oder als praeoperative Strahlentherapie durchgeführt.

Chemotherapie

Arbeitsgruppen
AHMO Arbeitsgemeinschaft Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie der DKG
EHNS European Head & Neck Society
GORTEC Radiotherapy Oncology Groupe for Head and Neck
DAHANCA Danish Head and Neck Cancer Group
AHNS AHNS American Head and Neck Society
Quellen 1.) El-Naggar AK, Chan JKC, Grandis JR, Takata T, Slootweg PJ (eds.):
WHO Classification of Head and Neck Tumours.
WHO/IARC Classification of Tumours, 4th Edition, Volume 9
ISBN 978-92-832-2438-9

Links www.kopf-hals-krebs.de: Informationen für Patienten von der EHNS

International Federation of Head and NeckOncology Societies” (IFHNOS)

Teil von

spezielle Tumoren Onkologie

Impressum                           Zuletzt geändert am 21.05.2023 16:03